Eagles: Titelsammler statt Lachnummer?

Sie gehören zum festen Inventar der NFL.

Die Philadelphia Eagles spielen seit 1933 in der höchsten Liga - nur fünf Teams können auf eine noch längere Geschichte zurückschauen.

Allerdings lief in dieser Zeit nicht alles rund in der Stadt, die enorm sportverrückt ist. Vor fünf Jahren konnten die Eagles jedoch endlich ihren ersten Super-Bowl-Sieg bejubeln. Wiederholen sie diesen Triumph im Super Bowl LVII gegen die Kansas City Chiefs?

SPORT1 stellt die Franchise aus dem Nordosten der USA vor.

Philadelphia mit glorreicher Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg

Vor 90 Jahren wurde das Team aus Pennsylvania gegründet. Es übernahm den Platz von den Frankford Yellow Jackets, die pleite gegangen waren. Wirklich erfolgreich war das Team um Mit-Eigentümer Bert Bell, der nach dem Zweiten Weltkrieg Commissioner der NFL wurde, allerdings nicht. Es hagelte Niederlagen, sodass kaum Tickets verkauft wurden.

Während des Weltkriegs fusionierte die Franchise zwischenzeitlich mit dem Rivalen Pittsburgh Steelers. Unter dem Namen Phil-Pitt Eagles oder auch Steagles spielten sie zwar nur eine Saison, aber konnten immerhin mehr Siege (5) als Niederlagen (4) einfahren - das war den Eagles bis dato nicht gelungen.

Nach dem Kriegsende erlebte die Franchise dank Head Coach Greasy Neale, der bereits 1942 eingestellt wurde, einen Aufschwung. Zwar mussten sie zunächst noch dem verbitterten Rivalen aus New York den Vortritt lassen, doch 1947 standen sie dann erstmalig in den Playoffs. Im Finale erwiesen sich die Chicago Cardinals als zu stark, sodass es eine 21:28-Niederlage setzte.

Ein Jahr später revanchierten sie sich jedoch und gewannen mit 7:0 gegen die Cardinals. Das Team verteidigte ein Jahr später den Titel gegen die Los Angeles Rams, die es dank einer erneut starken Defensive mit 14:0 bezwang.

Philadelphia Eagles: Erste Super-Bowl-Teilnahme 1980

Nach dem Rücktritt von Neale 1950 waren die erfolgreichen Zeiten aber erstmal vorbei. Erst nach einem Jahrzehnt ohne große Erfolge führte Head Buck Shaw das Team 1960 wieder ins NFL-Finale.

Im Duell mit den Green Bay Packers behielten sie die Oberhand und gewannen mit 17:13. Quarterback Norm Van Brocklin, der zum MVP gekürt wurde, beendete im Anschluss seine Karriere, sodass der Champion einen neuen Spielmacher brauchte.

Im Anschluss tat sich die Franchise aber lange schwer, sodass die Fans wieder viele Niederlagen ertragen musste. Erst Dick Vernell konnte 1978 das Ruder rumreißen und für Playoff-Football in der Stadt der brüderlichen Liebe sorgen.

Gemeinsam mit Quarterback Ron Jaworski, der 1977 per Trade von den Rams gekommen war, stand das Team 1980 sogar erstmalig im Super Bowl. Dort wurden die Eagles ihrer Favoritenrolle jedoch nicht gerecht und verloren klar mit 10:27 gegen die Oakland Raiders.

Foles führt Eagles zum ersten NFL-Titel

Eine Rückkehr ins Finale der NFL gelang dem Team erst 24 Jahre später unter einem gewissen Andy Reid. Jener Trainer, der mittlerweile bei den Kansas City Chiefs und damit beim Gegner im Super Bowl LVII angestellt ist.

Der legendäre Coach bildete mit Quarterback Donovan McNabb, der 1999 als zweiter Pick im Draft geholt wurde, ein kongeniales Duo, das die Defensiven der NFL reihenweise vor große Probleme stellte. Der große Wurf sollte aber nicht gelingen, da 2004 Tom Brady mit seinen New England Patriots knapp mit 24:21 den Super Bowl gewinnen konnte.

Erst Doug Pederson, einstiger Spielmacher von den Eagles und Lehrling von Reid, erlöste die Fans. 2018 besiegten die Eagles die Patriots mit 41:33 im Finale - und das, obwohl MVP-Quarterback Carson Wentz aufgrund einer schweren Verletzung in den Playoffs nicht zur Verfügung stand.

So war es sein Backup Nick Foles, der nicht nur für den legendären Spielzug „Philly Special“ sorgte, sondern auch die erste Vince-Lombardi-Trophäe für Philadelphia in die Höhe streckte.

Super Bowl 2023: Gelingt mit Hurts und Siranni der nächste Eagles-Triumph?

Fünf Jahre später sind die Gesichter des Erfolgs jedoch andere. So steht nun Jalen Hurts „under Center“. Der 24-Jährige ist Teil einer der besten Offensiven um die Star-Receiver A.J. Brown, Dallas Goedert und DeVonta Smith und Center-Legende Jason Kelce.

Auch in der Defensive tummeln sich mit Ndamukong Suh, Fletcher Cox und Haason Reddick bekannte Namen, die den gegnerischen Quarterbacks das Leben enorm schwer machen.

Trainiert wird das Team von Nick Sirianni, der einst von Reid bei den Chiefs entlassen wurde. Er kam 2021 von den Philadelphia Eagles und hat schnell ein System entwickelt, dass die Stärken der Mannschaft begünstigt.