Manipulation im WM-Kampf: Ecclestones brisantes Geständnis

Bernie Ecclestone hat zugegeben, dass er einst mit einem Bestechungsversuch indirekt in den WM-Kampf der Formel 1 eingegriffen hat.

Es geht um die Saison 1981, als der langjährige Boss der Motorsport-Königsklasse noch Teamchef von Rennstall Brabham war - der damals mit Nelson Piquet vor dem letzten Rennen einen von zwei verbliebenen Titelkandidaten unter Vertrag hatte. (DATEN: Die Fahrerwertung der Formel 1)

Sein großer Widersacher: der Argentinier Carlos Reutemann, der für Williams angetreten war. Reutemann verstarb 2021.

Ecclestone spricht über „finanzielle Diskussion“

Das finale Rennen der Saison stieg 1981 in Las Vegas. Piquet wurde Fünfter, Reutemann nur Achter. In der Dokumentation „Lucky“, die bei Star+ zu sehen ist und wohl auch bald bei DAZN, sagte Ecclestone, dass er es sich zu Nutzen machte, dass die Fahrer auf dem US-Kurs unter schweren körperlichen Belastungen litten.

„Nach dem ersten Trainingstag war es offensichtlich, dass die Fahrer mit all den Nackenschmerzen Probleme haben würden“, erklärte Ecclestone: „Carlos hat mit einem Masseur gesprochen, der in der Boxengasse war. Ich bin zu dieser Person gegangen und nach einer finanziellen Diskussion hat diese entschieden, Nelson zu bevorzugen.“ (DATEN: Die Teamwertung der Formel 1)

Man habe die WM gewonnen und für Reutemann sei es das Ende gewesen - dieser beendete seine Karriere kurze Zeit später. Schon zuvor hatte es einige Unregelmäßigkeiten rund um die WM-Saison gegeben. Vor allem in seiner Heimat galt Reutemann stets als „Champion ohne Krone“. (DATEN: Der Rennkalender der Formel 1)

„Es hat ihm bis zum letzten Tag seines Lebens weh getan“

Seine Tochter Cora Reutemann zeigte sich wohl auch deshalb von Ecclestones Geständnis nicht überrascht. „Einen Tag, bevor mein Vater gestorben ist, habe ich Bernie Ecclestone gebeten, ihm zu sagen, dass er der wahre Champion von 1981 ist“, sagte diese im Interview mit Radio Mitre. (NEWS: Alle aktuellen Infos zur Formel 1)

Als ihr Vater gestorben war, habe Ecclestone ihr gesagt, dass er sie um alles bitten könne: „Ich habe ihn gebeten, die Wahrheit zu sagen.“ Ihr Vater, der einst selbst für Brabham gefahren war, habe nie über die Finalniederlage gesprochen: „Es hat ihm bis zum letzten Tag seines Lebens wehgetan.“

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