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Effenberg kritisiert Bayern-Stars: "Mir fehlt das Verständnis"

Effenberg kritisiert Bayern-Stars: "Mir fehlt das Verständnis"
Effenberg kritisiert Bayern-Stars: "Mir fehlt das Verständnis"

Eine Fairness-Debatte spaltet Fußball-Deutschland vor dem Rückrunden-Auftakt der Bundesliga. (Bericht: Ist das noch fair?)

Am Freitagabend trifft der FC Bayern auf Borussia Mönchengladbach. Das Spiel stand lange auf der Kippe, da die Münchner nicht weniger als neun Corona-Fälle zu beklagen haben. Doch es wird stattfinden - und das ist auch gut so, wenn es nach Stefan Effenberg geht. (DATEN: Die Tabelle der Bundesliga)

„Ist es fair, das Spiel auszutragen? Ich denke: Ja. Ist das Wettbewerbsverzerrung? Nein“, schreibt der SPORT1-Experte in seiner Kolumne für t-online. Ein Grund, der für ihn klar für die Austragung spricht: „Der FC Bayern ist selbst schuld an der prekären Situation.“ (DATEN: Ergebnisse und Spielplan der Bundesliga)

Effenberg: „Mir fehlt das Verständnis“

„Natürlich kann es immer passieren, dass sich mal zwei, drei Spieler mit Corona infizieren. Ein Gang zum Bäcker um die Ecke kann schon ausreichen“, räumt Effenberg ein, lässt jedoch ein großes Aber folgen: „Es darf nicht in dieser Anzahl passieren. Neun Infektionen bei 23 Spielern sind wirklich krass. Sie sind für mich auch nicht nachvollziehbar und kein Zufall.“

Der 53-Jährige ist selbst über Weihnachten bei der Familie geblieben und nicht durch die Weltgeschichte gejettet. „Ich habe mich entschieden, den Weg der Vernunft zu gehen, das Risiko zu minimieren und zu Hause zu bleiben mit der Familie. Obwohl meine aktive Karriere ein paar Jahre her ist“, verriet er.

Dass seine Nachfolger beim FC Bayern nicht derartig handelten, kann Effenberg nicht nachvollziehen.

„Umso mehr fehlt mir das Verständnis, dass die aktiven Spieler des FC Bayern ihren Erholungsurlaub auf den Malediven, in Dubai oder im Senegal verbringen müssen. Vor allem, weil es gerade mal um rund zehn Tage geht. Jeder dieser Spieler gefährdet damit den Erfolg des Vereins – und ganz nebenbei die Reputation. Nicht nur in Deutschland, sondern im europäischen Fußball.“

Effenberg: Die Verantwortlichen des FC Bayern sind selbst schuld

Effenberg findet die Entwicklung bei den Bayern gerade deswegen erstaunlich, weil der Klub schon in den vergangenen Monaten für Aufsehen rund um Corona-Infektionen und eine Impf-Debatte sorgte.

„Ganz sicher waren das alles keine guten Schlagzeilen für Bayern. Und wenn schon die Spieler selbst nicht in der Lage sind, das zu erkennen, muss zumindest die Vereinsspitze um Präsident Herbert Hainer, den Vorstandsvorsitzenden Oliver Kahn und Sportvorstand Hasan Salihamidzic alles tun, um zu verhindern, dass es so weitergeht“, ist er sicher.

Effenberg sieht die Schuld daher nicht nur bei den Spielern, sondern auch bei den Verantwortlichen: „Ganz sicher sind die Verantwortlichen nun stinksauer, aber sie sind selbst schuld.“

Als Leidtragenden der Situation sieht der 35-malige Nationalspieler vor allen Bayern-Coach Julian Nagelsmann. „Er kann mit der Mannschaft nicht an den Schwächen arbeiten, nichts wirklich trainieren und einstudieren. Und trotzdem wird er am Ende der Saison am Erfolg gemessen.“ Effenberg glaubt, dass wegen des Corona-Wirbels sogar die Entscheidung im Meisterrennen doch noch spannend werden könnte.

„Wenn der BVB seine Spiele im Januar geräuschlos gewinnt und Bayern unter den Folgen der Isolationen leidet, kann das Dortmund zurückbringen. Und auch hier gilt: Der FC Bayern wäre selbst schuld, sollte es so kommen.“

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