Eintracht überrascht: So kam der Borré-Deal zustande

Eintracht überrascht: So kam der Borré-Deal zustande

Welche Dimension der Transfer von Rafael Borré zu Eintracht Frankfurt hat, wird möglicherweise erst auf den zweiten Blick sichtbar.

Bei oberflächlicher Betrachtung könnte die Zusammenfassung lauten, dass der Angreifer bei seinem ersten Engagement in Europa (Atletico Madrid hatte ihn geholt und zum FC Villarreal verliehen, wo der Durchbruch verpasst wurde) gescheitert und beim argentinischen Erstligisten River Plate unter dem Radar geflogen ist.

So fanden Eintracht und Borré zusammen

Doch der Kolumbianer, der bei der Copa América erst im Halbfinale gegen Argentinien ausgeschieden ist, hat weiter hart an sich gearbeitet und blieb so im Blickfeld der europäischen Vereine.

Der EM Doppelpass mit Uli Hoeneß, Stefan Effenberg und Mario Basler am Sonntag ab 11 Uhr im TV auf SPORT1

Crystal Palace etwa hatte sich 2019 intensiv mit Borré beschäftigt, doch die 30-Millionen-Ausstiegsklausel war dem Premier-League-Klub final zu riskant. Es verdeutlicht allerdings die Dimension, in der sich Borré bewegt.

Für die Eintracht öffnete sich zwei Jahre später in Corona-Zeiten ein Türchen, durch das der Klub durchmarschiert ist. Den ersten Kontakt gab es SPORT1-Informationen zufolge vor rund sechs bis sieben Wochen.

Ben Manga, Direktor Profifußball, und sein Scoutingteam haben den südamerikanischen Raum stets intensiv im Blick. Borré hat seine Bereitschaft, in der Bundesliga spielen zu wollen, in den Gesprächen mit den Verantwortlichen schnell signalisiert.

Eintracht musste sich gegen finanzkräftige Teams durchsetzen

Die Hessen mussten sich bei den Verhandlungen gegen viele Interessenten durchsetzen, vor allem auf der Zielgerade gab es für Borré noch einige lukrative Angebote.

Ablösefrei, im besten Fußballeralter, ausgestattet mit Tempo, Tiefgang und Spielverständnis, zudem mit 1,1 Millionen Instagram-Followern auch ein Internet-Star: Borré hätte auch zu Klubs wechseln können, wo etwas mehr Geld bezahlt wird.

Frankfurt weiß sich inzwischen aber auch gegen namhafte Konkurrenz zu behaupten. Mit Charme und Sympathie hat die Eintracht in den vergangenen Jahren einige Transfers getätigt, die überrascht haben.

Neben der Tatsache, dass die Hessen einige "eingestaubte" Karrieren angekurbelt haben, hat sich auch die Performance der Fans im Europapokal bis nach Südamerika rumgesprochen.

Diese Mixtur hat Borré von der Eintracht überzeugt

Es ist eine Mixtur aus stabilem Umfeld, sportlicher Perspektive und Euphorie auf den Rängen, die Borré überzeugt hat. Sportvorstand Markus Krösche und Trainer Oliver Glasner kündigten in ihren ersten Wochen an, dass sie gerne mehr Geschwindigkeit in den Kader bekommen möchte.

Borré bringt diese und noch mehr Qualitäten mit. Sein Vertrag läuft bis 2025, er will nun seine Spuren in Deutschland hinterlassen. 56 Treffer und 18 Vorlagen in 149 Pflichtspielen für River Plate sind eine sehr ordentliche Empfehlung und wecken bei den Eintracht-Verantwortlichen Hoffnung auf mehr.