Eintracht-Boss bietet Rücktritt an

In der Führungsebene von Eintracht Frankfurt rumort es gewaltig.

Dem Bundesliga-Verein könnte ein personeller Umbruch im Vorstand, im Aufsichtsrat oder sogar womöglich in beiden Gremien bevorstehen. Für die neuste Entwicklung sorgte am Mittwoch der Aufsichtsrats-Boss der AG, Philip Holzer.

In einem Statement, das auch SPORT1 vorliegt, erklärte der 57-Jährige, dass er Vorstandssprecher Axel Hellmann seinen Rücktritt angeboten habe. Grund: Holzer will mit seinem Angebot verhindern, dass Hellmann den Verein in Kürze verlässt.

„Ich vertrete seit jeher die Position, dass das Wohl des Vereins (e.V. und AG) in allen Situationen wichtiger ist als die Belange einzelner Personen“, erklärte Holzer in seiner Stellungnahme. Hellmann wird derzeit als neuer Geschäftsführer der Deutschen Fußball Liga gehandelt.

Holzer: „Wäre bereit, mein Amt zur Verfügung zu stellen“

Holzer hatte Hellmann in einem Treffen am 15. März, als es auch zum angebotenen Rücktritt gekommen war, gefragt, ob ihn die unterschiedlichen Ansichten rund um die geplante Kapitalerhöhung zum Abschied motivieren könnten. Zur Erklärung: Das Duo ist sich in der wichtigen Frage nicht einig. Wie die Bild schreibt, wird das Verhältnis der beiden Männer auch von „einigen persönlichen Eitelkeiten“ belastet.

Trotz der Differenzen will Holzer Hellmann aber weiter bei der Eintracht sehen: „Wir haben auch über die Zusammenarbeit zwischen dem Aufsichtsrat und Axel Hellmann gesprochen und haben insbesondere unterschiedliche Auffassungen und Interpretationen bestimmter Sachverhalte in unserem persönlichen Verhältnis thematisiert.“

Holzer weiter: „Auch deshalb wäre ich bereit, mein Amt als Aufsichtsratsvorsitzender zur Verfügung zu stellen, wenn Axel Hellmann dadurch dazu bewegt werden kann, seinen Vertrag bei der Eintracht bis 2027 zu erfüllen. Dies würde der Stabilität und Weiterführung der erfolgreichen Zusammenarbeit des gesamten Vorstands der Eintracht Frankfurt Fußball AG dienen.“

Außerordentliche Sitzung bei der Eintracht

Hellmann habe verneint, dass die Probleme mit seiner Person ihn zu einem Wechsel zur DFL treiben könnten, sagte Holzer. Bisher hatten die Eintracht-Bosse sich auf ein mediales Stillschweigen in der Angelegenheit verständigt. Nun waren aber Gerüchte über Holzers Rücktrittsangebot an die Öffentlichkeit geraten.

„Aufgrund einer aktuellen Medien-Anfrage und der damit verbundenen Tatsache, dass öffentlich über einen möglichen Rücktritt von mir diskutiert wird, werde ich heute eine außerordentliche Aufsichtsrats-Sitzung zum schnellstmöglichen Termin einberufen“, meinte Holzer dazu. (Darum brennt es bei der Eintracht)

Dann werde man sich über weitere Schritte beraten. Bis es zu ersten Entscheidungen kommt, dürfte es an der Eintracht-Spitze weiter gewaltig rumoren.