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Warum die Eintracht jetzt von Europa träumen darf

Warum die Eintracht jetzt von Europa träumen darf

"Wir müssen die Kirche im Dorf lassen", sagte Eintracht Frankfurts Trainer Adi Hütter nach dem 2:1-Erfolg gegen Bayer Leverkusen, als er auf die Zielsetzung Europapokal und den endgültigen Turnaround in der Bundesliga angesprochen wurde.

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Der Österreicher weiß nach bald drei Jahren am Main, wie wankelmütig das Umfeld in Frankfurt sein kann. Mal überwiegt die Angst vor einem Abstieg, mal der Traum von der Champions League - eine goldene Mitte gibt es in den Diskussionen nur selten.

Eintracht setzt gegen Topteams ein Ausrufezeichen

Doch die aktuellen Leistungen waren zweifelsohne ein Zeichen an die Konkurrenz. Wer gegen Borussia Mönchengladbach (3:3), den FC Augsburg (2:0) und Leverkusen (2:1) sieben Punkte holt, der setzt ein Ausrufezeichen zum richtigen Zeitpunkt. (Spielplan und Ergebnisse der Bundesliga)

Mit aktuell 20 Punkten nach 14 Spieltagen hat die Eintracht Anschluss an die Top-6 hergestellt. Selbst Platz vier, der zur Königsklasse berechtigen würde, liegt bei fünf Punkten Rückstand im Sichtfeld der Frankfurter. (Die Tabelle der Bundesliga)

Träumen also wieder erlaubt?

Dafür hat Hütter mit geschickten Umstellungen gesorgt und so auch die teils sehr heftige Fan-Kritik gekontert. Mit Stefan Ilsanker ließ der Trainer den "Wellenbrecher" draußen und setzte seitdem auf zwei Spielmacher hinter Stürmer André Silva.

Die Folge: Mit Akteuren wie Aymen Barkok, Daichi Kamada und Amin Younes herrscht mehr Spielkultur auf dem Rasen, zudem zahlte sich gegen Bayer der Schachzug mit Routinier Makoto Hasebe im defensiven Mittelfeld aus. Da Djibril Sow im zweiten Jahr immer besser funktioniert, fand selbst das mit feinen Fußballern gespickte Leverkusen keine Antwort auf den Überfall-Fußball der Frankfurter.

Stellt Hütter den Erfolgshunger her?

Die Eintracht steht noch immer erst bei zwei Niederlagen. Gegen den FC Bayern München (0:5) und VfL Wolfsburg (1:2) gab es Pleiten, gegen die weiteren Top-7-Mannschaften sammelten die Frankfurter hingegen sehr ordentliche sieben Zähler. Das Team hat somit Qualität für oben - doch zu oft noch fehlten Nuancen.

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Eine längere Siegesserie (6 Erfolge in Serie) gab es zuletzt im Frühjahr 2019. Die Eintracht verliert zwar selten, doch acht Unentschieden sind zu viele. Der Wille, unbedingt eine Partie gewinnen zu wollen, war nicht immer spürbar. Kann Hütter diesen Appetit auf Siege wieder herstellen?

Ein Programm, das viele Chancen eröffnet

Das Programm in den kommenden Wochen eröffnet die Chance, auf einer solchen Erfolgswelle wie vor zwei Jahren zu reiten. Zunächst spielt die Eintracht in Mainz (17.), dann gegen Schalke (18.), anschließend in Freiburg (9.) und zum Rückrundenauftakt in Bielefeld (16.).

Der Spielplan lässt den Frankfurtern viele Möglichkeiten, zumal die Konkurrenz um die Europapokalränge in viele direkte Duelle involviert ist.

So groß die Chance ist, bergen die kommenden Partien aber auch Risiken. Frankfurt hat alle Saisonsiege gegen Teams geholt, die zu dem jeweiligen Zeitpunkt in der ersten Tabellenhälfte platziert waren.

Vor allem gegen die Kellerkinder Bielefeld (1:1), Köln (1:1) oder Bremen (1:1) kam das Team nicht über Unentschieden hinaus. Bei den Mainzern, die mit dem neuen Trainer Bo Svensson sicherlich hochmotiviert auftreten werden, konnte die Eintracht in der Bundesliga in zwölf Duellen (jeweils sechs Unentschieden und Niederlagen) noch nie (!) gewinnen.

Sollte das Team inzwischen besser mit der Favoritenrolle umgehen können, dann sind für Eintrachts Klettertour kaum Grenzen gesteckt - und auch Europa muss kein Traum bleiben.