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Wird ER Eintrachts neuer Aggressive Leader?

Wird ER Eintrachts neuer Aggressive Leader?

Diese Szene in der 65. Minute war symbolisch für den Auftritt von Kristijan Jakic im Europa-League-Duell zwischen Eintracht Frankfurt und Fenerbahce Istanbul.

Der Kroate warf sich heroisch in den strammen Schuss von Luiz Gustavo und wehrte den Ball mit seinem Unterleib ab.

Kurz liegenbleiben, sich schütteln - und direkt wieder in den nächsten Zweikampf gehen. Es war nicht die einzige Aktion, die von den rund 25.000 Fans mit Applaus bedacht wurde.

Glasner lobt Neuzugang Jakic: „Sehr präsent“

Jakic war in einem ganz engen Fight Dreh- und Angelpunkt der Eintracht. Trainer Oliver Glasner, der die Partie wegen seiner Sperre aus der Vorsaison von der Tribüne aus verfolgen musste, lobte den Neuzugang nach Schlusspfiff: „Kristijan war sehr präsent und zweikampfstark. Er hat das Spiel schnell aufgelöst.“

Zudem lobte der Coach die Emotionalität, die Jakic einbrachte: „Es hat mir gefallen, dass er sich mit den Spielern von Fenerbahce angelegt hat, dabei aber nie unfair war. Das war ein sehr positives Startelfdebüt von Kristijan.“ (DATEN: Ergebnisse und Spielplan der Europa League)

In der 41. Minute fiel neben der Kampfkraft das durchaus feine Füßchen des 24-Jährigen auf. Jakic spielte den Ball gefühlvoll hinter die Kette des Gegners auf Filip Kostic, dessen Hereingabe Sam Lammers zum wichtigen 1:1 verwerten konnte.

Dieses Zuspiel war kein Zufall, wie ein weiterer öffnender Traumpass auf Rafael Borré im zweiten Durchgang belegte.

Durm sieht „sehr mutigen Auftritt“ des „Staubsaugers“

Mitspieler Erik Durm sah auf SPORT1-Nachfrage ebenfalls einen „sehr mutigen Auftritt“ von Jakic: „Kristijan ist sehr selbstbewusst. Er hat viele Situationen instinktiv gelöst, oft aufgedreht. Kristijan hat sich bei seiner Spieleröffnung direkt nach vorne orientiert.“

Er sei der „Staubsauger“ vor der Abwehr gewesen: „Kompliment an ihn. Er hat ein sehr gutes Spiel gemacht.“

Hat Jakic das Zeug dazu, der neue „Aggressive Leader“ der Eintracht zu werden? Bei seiner Vorstellung sagte der Kroate bereits: „Ich denke, dass mein Defensiv- sowie Stellungsspiel sehr gut ist. Ich bin ein aggressiver Spieler, der immer bis zum Ende kämpft. Ich wurde so erzogen, das ist eine meiner Charaktereigenschaften.“

Krösche hat gute Kontakte nach Zagreb

Jakic ist zunächst für ein Jahr ausgeliehen, im kommenden Sommer können ihn die Frankfurter für rund vier bis fünf Millionen Euro fest an sich binden. Sollte er die ersten Schritte im neuen Trikot so fortsetzen, dann wird Sportvorstand Markus Krösche sicherlich zugreifen.

Krösche schaute sich zuvor schon gerne in Zagreb um. Der 40-Jährige holte zu RB-Zeiten bereits Dani Olmo und Josko Gvardiol nach Leipzig.

Die Verbindungen zum kroatischen Topklub sind trotz harter Verhandlungsrunden als gut einzustufen, das Potenzial im dortigen Team ist groß. (NEWS: Alle aktuellen Infos zur Europa League)

Der Kontakt zu Jakic wurde dabei rund sechs Wochen vor dem Ende des Transferfensters hergestellt.

Eintracht hat einen Sechser gesucht und Jakic gefunden

Bis zu diesem Zeitpunkt führte SPORT1-Informationen zufolge eine heiße Spur nach Nizza zu Képhren Thuram.

Doch als sich dieser Transfer nicht realisieren ließ, ging der Blick nach Zagreb. Mit Jakic stand somit sofort ein Spielertyp auf der Liste, der den Frankfurtern helfen kann. Er ist aber kein Plan B oder C.

Die Hessen haben eine von Ben Manga, Direktor Profibußall, organisierte Scoutingabteilung mit wechselnd 15 bis 20 Mitarbeitern.

Ein klassischer defensiver Mittelfeldspieler wurde schon länger mit Blick auf die Zukunft gesucht. Makoto Hasebe rückt mehr und mehr in die zweite Reihe, Stefan Ilsanker sieht sich inzwischen als Innenverteidiger.

Mit Ajdin Hrustic, Sebastian Rode oder Djibril Sow bietet der Kader viele Umschaltspieler, aber keine typischen Sechser.

Diese Schwachpunkte muss Jakic ausmerzen

Jakic jedenfalls zeigt hoffnungsvolle Ansätze, auch wenn bei ihm natürlich noch Luft nach oben ist.

In manchen Situationen hält er den Ball zu lange, zeitweise ist er im Zweikampf etwas zu ungestüm. Doch die positiven Szenen im Passspiel und direkten Duell überwiegen bislang. (NEWS: Alle aktuellen Infos zur Europa League)

In dieser Verfassung jedenfalls wird die Eintracht ihren neuen Aggressive Leader so schnell nicht mehr gehen lassen.