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Big-City-Club? VfB macht Herthas Fehlstart perfekt

Big-City-Club? VfB macht Herthas Fehlstart perfekt

Bruno Labbadia diskutierte heftig mit Pellegrino Matarazzo, und am Mienenspiel der beiden Trainer war nach dem Spiel zwischen Hertha BSC und dem VfB Stuttgart abzulesen, wer gewonnen hatte: Labbadia wirkte angefasst, gestikulierte auch wild, als müsse er erklären, was seiner Mannschaft widerfahren war.

Matarazzo? Lächelte zufrieden, betonte nach dem 2:0 (1:0) und nunmehr sieben Punkten aus vier Spielen aber: "Wir müssen beide Füße auf dem Boden lassen und weiter gut arbeiten."

Doch nicht der Aufsteiger, die ambitionierte Hertha hat nach drei Niederlagen nacheinander viel Arbeit vor sich.

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"Natürlich sind wir nicht zufrieden", sagte Labbadia, behauptete jedoch: "Man kann nicht sagen, dass der VfB viel stärker war." Nein? "Wir haben uns selbst geschlagen", sagte der Berliner Trainer bei Sky und setzte mangelnde Genaugikeit im Offensivspiel und das viel zu leichte Kassieren der Gegentore ganz oben auf die lange Mängelliste seiner Mannschaft.

Kempf und Castro lassen VfB jubeln

Verteidiger Marc-Oliver Kempf (9.) und Kapitän Gonzalo Castro (68.) trafen für den VfB vor 4000 Zuschauern im Berliner Olympiastadion zum zweiten Saisonsieg, in der Tabelle kommen die Stuttgarter nun bereits auf sieben Punkte. (Tabelle der Bundesliga)

Hertha steht bei drei Zählern und die folgenden Aufgaben werden nicht leichter: Am Samstag (15.30 Uhr) in einer Woche geht es für das Team von Trainer Bruno Labbadia zu Tabellenführer RB Leipzig. (Spielplan der Bundesliga 2020/21)

Die Tage vor dem Stuttgart-Spiel waren für die Berliner nicht einfach gewesen: Erst am Donnerstag waren die Stürmer Matheus Cunha (Brasilien) und Jhon Cordoba (Kolumbien) von ihren Nationalmannschaften zurückgekehrt - und standen gleich in der Startelf.

Matteo Guendouzi, die sehnlichst erwartete Mittelfeld-Leihe vom FC Arsenal, musste nach einem positiven Coronatest in Quarantäne. Zudem hatte Aufsichtsrat Jens Lehmann im Sport-Bild-Interview die Zielvorgabe Europapokal ausgegeben, was der sportlichen Leitung nicht gefiel.

Hertha fehlt letzte Konsequenz

Schlechte Vorzeichen für eine Partie, in der die Berliner in den ersten Minuten gegen Stuttgart um Spielkontrolle bemüht waren. Mehr Gefahr ging aber von den Gästen aus. Vor der Führung hatte Sasa Kalajdzic (8.) ans Aluminium geköpft, Sekunden später lenkte der ungedeckte Kempf einen Freistoß von Daniel Didavi ebenfalls per Kopf ins Netz.

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Hertha wollte danach gerne mehr zeigen, aber die Fünferkette der Schwaben machte es ihnen schwer. Nach dem offensiv durchaus annehmbaren Auftritt beim 3:4 bei Bayern München vor der Länderspielpause fehlte den Berlinern diesmal im ersten Durchgang die letzte Konsequenz.

Bezeichnend war, dass ein Stuttgarter für die erste Herthaner Großchance sorgte. Orel Mangala (40.) verlängerte eine harmlose Hereingabe merkwürdig Richtung eigenes Tor und Schlussmann Gregor Kobel rettete in höchster Not.

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Cordoba und Cunha vergeben Ausgleich

Gleich nach der Halbzeit schenkte Hertha dem VfB mit leichtfertigen Ballverlusten die Möglichkeit auf das zweite Tor, Kalajdzic (47.) köpfte nur Zentimeter daneben.

Wie aus heiterem Himmel hätte Hertha jedoch im Gegenzug fast den Ausgleich erzielt: Erst schoss Cordoba (52.) aus der Drehung links vorbei, danach scheiterte der agile Cunha (53.) an Kobel, der dem Brasilianer den Ball davor in den Fuß gespielt hatte.

Kurz nachdem Cunha (66.) eine starke Flanke des eingewechselten Dodi Lukebakio über das Tor beförderte, traf dann Castro per Rechtsschuss aus 20 Metern mitten in die Berliner Drangphase.

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mit Sport-Informations-Dienst (SID)