Europa League: Eiskaltes Rom lässt Leverkusen leiden

Nach dem Halbfinal-Hinspiel der UEFA Europa League geht Bayer Leverkusen mit der Hypothek einer 0:1-Auswärtspleite in das zweite Duell mit der AS Rom.

Europa League: AS Roma v Bayer Leverkusen
Es hat so gut angefangen für Bayer Leverkusen... (Bild: REUTERS/Alberto Lingria)

Dennoch wollte Lukas Hradecky den Kopf nach dem Spiel nicht hängen lassen. "Es ist nicht das beste Endergebnis, aber es hätte auch schlimmer sein können", machte der Bayer-Keeper bei "RTL" Hoffnung für das Rückspiel. An diesem Abend musste er jedoch die Leistung der Hausherren anerkennen. "Wir konnten Rom nicht so richtig herausfordern."

Auch Bayer-Coach Xabi Alonso haderte nach dem Spiel mit der Pleite. "Die Niederlage schmerzt", gab er unumwunden zu. Aber man habe in der nächsten Woche die Chance, das zu reparieren. "Wenn man das Finale erreichen will, muss man ein Tor machen."

Eigentlich starker Start für Bayer Leverkusen

Dabei kamen die Gäste im Olympiastadion zu Rom, wo der langjährige Bayer-Funktionär Rudi Völler 1990 mit der DFB-Elf den dritten WM-Titel für Deutschland gewann, stark ins Spiel und hatten nach sechs Minuten bereits zwei hochkarätige Chancen auf dem Konto.

Direkt in Minute eins verpasste Adam Hlozek nach schönem Doppelpass mit Florian Wirtz. Rui Patricio, der mit seinem 67. Europa-League-Einsatz an diesem Abend zum alleinigen Rekordspieler des Wettbewerbs wurde, parierte den Schuss. Fünf Minuten späte war es dann Wirtz selbst, der den Ball aus aussichtsreicher Position am linken Pfosten vorbeischob.

Der Youngster, der auch vom FC Bayern München beobachtet wird, zeigte sich nach dem Match selbstkritisch. "Ich hätte mich am Ende für die andere Ecke entscheiden sollen. Oben rechts wäre er wohl reingegangen."

Danach verflachte das Spiel bis zur 19. Minute, als Roger Ibanez per Kopfball das Leder aufs Tor brachte und Lukas Hradecky zu einer Weltklasseparade zwang. Aber der Bayer-Keeper war zur Stelle und hielt das Remis für Leverkusen.

Verletzungsschock und Gegentreffer für Leverkusen

Die 36. Minute brachte dann den nächsten Schockmoment für das Team von Xabi Alonso. Verteidiger Odilon Kossounou musste nach einem Zweikampf im eigenen Sechzehner ausgewechselt werden. Für ihn kam Mitchell Bakker ins Spiel. Weitere Aufreger brachte die erste Hälfte jedoch nicht mehr.

In Durchgang zwei kam AS Rom dann wie verwandelt aufs Feld, übernahm von Beginn an die Kontrolle und nutzte kaltschnäuzig den ersten Fehler der Werkself aus.

Im Mittelfeld ging Robert Andrich nicht konsequent zum Ball. Edoardo Bove sprintete dazwischen und brachte das Leder schnell zu Tammy Abraham in die Spitze. Der zwang Hradecky erneut zu einer Parade. Diesmal wehrte der Finne den Ball jedoch nach vorne ab und Bove sagte per Abstauber danke.

"Klar fuchst uns das", haderte Jonathan Tah nach Abpfiff mit der Situation. "Das Tor müssen wir nicht kriegen. Wir wollen da ein bisschen zu wild auf den Ball und ihn erobern." Aber noch ist nichts verloren. Man habe noch ein Rückspiel und "darauf freuen wir uns".

Danach warf Leverkusen nochmal alles in die Waagschale und hatte in der 87. Minute durch Jeremie Frimpong die große Ausgleichschance, aber Bryan Cristante rettete kurz vor der Linie. Am Ende brachte die Roma die knappe Führung über die Zeit. Damit gibt es für Leverkusen erneut nichts zu holen in Rom. Zuletzt trat man in der Champions-League-Gruppenphase 2015 in Rom an. Damals setzte es eine 2:3-Pleite.

Am kommenden Donnerstag braucht Leverkusen mindestens ein Tor

Damit muss Leverkusen am kommenden Donnerstag in der heimischen BayArena mindestens ein Tor erzielen, um den Traum vom ersten europäischen Finale seit dem CL-Endspiel 2002 vor 21 Jahren zu verwirklichen.

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