Eine Elf steht zum Verkauf: Barca plant den großen Umbruch

Ein verärgerter Lionel Messi hatte die Marschrichtung nach dem enttäuschenden Endspurt in La Liga vorgegeben: "Wir müssen viel verändern, um wieder erfolgreich zu sein."

Der Superstar des FC Barcelona dürfte damit mehrere Baustellen gemeint haben, die größte scheint aber das Personal zu sein.

Der Kader ist überaltert und bei weitem nicht mehr so erfolgshungrig wie früher. Hinzu kommen Spieler wie Ousmane Dembélé, denen eine schlechte Einstellung vorgeworfen wird, und Akteure, die schlichtweg zu wenig Qualität für die großen Ziele der Katalanen mitbringen.

In diesem Sommer soll daher ein gewaltiger Umbruch erfolgen - auch, um Messi zu beruhigen, der sonst tatsächlich über einen Vereinswechsel nachdenken könnte, nachdem es in den letzten Monaten mehrfach öffentliche Streits mit der Vereinsführung gegeben hatte. Auf der langen Verkaufsliste stehen dabei auch prominente Namen.

Barca will 12 Spieler loswerden

Eigentlich ist die Saison für Barcelona noch nicht zu Ende, Anfang August steht das Achtelfinal-Rückspiel in der Champions League an, bei einem Erfolg dann das Finalturnier. Messi ließ aber zuletzt durchblicken, dass er sich keine großen Hoffnungen auf den Titel in der Königsklasse mache. Sogar ein Weiterkommen gegen den SSC Neapel (Hinspiel 1:1) erscheint derzeit alles andere als sicher.

Auch deswegen hat der Klub als größtes Ziel des Sommers wohl schon ein anderes ausgemacht: die Verpflichtung von Lautaro Martínez. Die Verhandlungen sollen gleich nach dem Ende der Königsklasse Fahrt aufnehmen.

Der Stürmer von Inter Mailand wird aber alles andere als günstig, für deutlich unter 100 Millionen Euro wird der Argentinier wohl kaum zu haben sein. Ein weiterer Grund, warum Barca unbedingt Spieler loswerden muss. Auf der Transferliste sollen nicht weniger als 12 Namen stehen.

Neto, Nelson Semedo, Samuel Umtiti, Junior Firpo, Ivan Rakitic, Arturo Vidal, Dembélé, Martin Braithwaite und die von einer Leihe zurückkehrenden Carles Alená, Rafinha, Jean-Clair Todibo und Philippe Coutinho. Sie alle wollen die Katalanen laut Marca loswerden. Mit ihnen könnte ein Klub eine ganze Startelf zusammenstellen.

Den Verantwortlichen wird allerdings klar sein, dass es in Zeiten der Coronakrise nahezu unmöglich wird, für alle Akteure einen zahlungskräftigen Abnehmer zu finden.

Coutinho und Dembélé als Tauschobjekte?

Daher könnte Barca versuchen, einige der Spieler als Gegenwert in Verhandlungen einzusetzen - um den gewünschten Umbruch herbeizuführen.

Das gilt vor allem für Wunschtransfer Martínez, denn die Katalanen stecken finanziell in großen Schwierigkeiten. Kaum denkbar, dass sie derzeit eine Ablösesumme aufbringen können, die Inter akzeptieren würde.

Die wertvollsten Tauschobjekte sind Coutinho und Dembélé. Auch Umtiti, Rakitic und Vidal könnten als Gegenwert fungieren. Es ist aber unklar, ob Inter an einem - oder mehrerer - dieser Spieler interessiert ist.

Auch der Name Neymar geistert immer noch durch die Metropole am Mittelmeer. Eine Rückkehr des Brasilianers wäre mit Sicherheit ebenfalls nur möglich, wenn Paris Saint-Germain beispielsweise Dembélé als Gegenwert annehmen würde.

Einen Transfer, der in diese Richtung geht, hat Barca für die kommende Spielzeit bereits getätigt. Arthur verließ den Klub für 72 Millionen Euro in Richtung Turin. Im Gegenzug wechselte Miralem Pjanic für 60 Millionen Euro von Juventus Turin nach Barcelona. Ein Deal, der zeigt, in welche Richtung die Verantwortlichen in diesem Transferfenster denken könnten.

Blanc als Übergangstrainer im Gespräch

Auch auf der Trainerposition soll es Veränderungen geben. Die französische Sportzeitung L'Équipe und das spanische Blatt Sport berichten übereinstimmend, dass Quique Setién seinen Posten am Saisonende räumen soll. Als Nachfolger wird der Franzose Laurent Blanc gehandelt. Allerdings nur vorübergehend.

Denn im Sommer 2021 will Barca den Umbruch endgültig abschließen. Dann soll die Klub-Legende Xavi das Traineramt übernehmen, der Spanier coacht derzeit den katarischen Al-Sadd Sport Club.

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Setién wird sich derweil um ein versöhnliches Ende bemühen. Ein guter Saisonabschluss in der Königsklasse würde dem FC Barcelona auch finanziell mehr Spielraum geben.

Eines ist jedoch schon jetzt sicher: Nach der Champions League steht in Katalonien ein turbulenter Sommer an.