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Erinnerung an Bayern: Meunier überkommt das Grauen

Erinnerung an Bayern: Meunier überkommt das Grauen

Thomas Meunier spielt seit rund einem halben Jahr für Borussia Dortmund. Zufrieden ist der französische Rechtsverteidiger mit seiner bisherigen Bilanz nicht.

Zwar kam er in der laufenden Saison schon 21 Mal zum Einsatz, glänzen konnte er allerdings nur selten. "Der Thomas Meunier, den alle erwarten, der muss ich erst wieder werden. Ich muss an mir arbeiten, das weiß ich selbst", sagte der 29-Jährige jetzt im Interview mit den Ruhrnachrichten.

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Das selbst erklärte Arbeitstier wähnt dabei sich auf dem Weg zurück zu alter Stärke: "Das Gefühl kommt zurück, ich habe mehr Selbstvertrauen, mehr Schärfe in meinen Aktionen. Aber bei 100 Prozent bin ich immer noch nicht."

Zu Beginn der Saison war Meunier, der von Paris Saint-Germain zum BVB kam, in ein tiefes Loch gefallen.

Ein Auslöser für die Form-Delle war ein Spiel gegen den FC Bayern - sein viertes Pflichtspiel im BVB-Dress. Im Supercup Ende September vergab der einstige Stürmer eine große Torchance aus aussichtsreicher Position. Ein Knackpunkt, wie er selbst zugibt: "Ich erinnere mich mit Grauen an diese Szene beim Supercup in München, als ich quasi über das leere Tore schieße. Die Wiederholung habe ich mir 30, 40 Mal angeschaut und ich bin im Sofa versunken."

Meunier fängt nach Bayern-Spiel von vorne an

Er könne sich nicht erklären, wie es zu dem Fehlschuss gekommen sei: "Den mache ich doch normalerweise mit geschlossenen Augen!" Das Spiel endete 3:2 für den FCB - und hatte für Meunier unschöne Folgen. "Fakt ist, mein Selbstvertrauen war weg. Ich musste mit den Basics anfangen und mein Spiel Stück für Stück wieder aufbauen."

Seit Anfang Januar fühle er sich wieder besser. "Ich glaube fest daran, dass ich mein vorheriges Niveau wieder erreiche." So wie er auch nach wie vor mit Blick auf die gesamte Mannschaft an Besserung glaube. Derzeit befindet sich der BVB auf Rang sieben der Bundesliga-Tabelle.

Meunier fordert mehr Einsatz von seinem Team. "Es darf dem Gegner auch mal wehtun. Emre Can ist ein gutes Beispiel, er ist immer positiv aggressiv." Can sei wie ein Pitbull auf dem Platz. Klar sei jedoch auch: "Nicht jeder kann ein Bastard sein auf dem Platz. Jadon Sancho oder Gio Reyna haben ganz andere Stärken.

Meunier sieht "Haufen guter Bastarde"

Mit Can, Thomas Delaney, Mats Hummels, Manuel Akanji "und mir steht ein Haufen guter Bastarde auf dem Platz. Wir müssen die Hunde sein, die den anderen vorne den Rücken freihalten. Dann sind wir gemeinsam stark."

Übrigens: Meunier wäre am liebsten selbst einer der filigranen Angreifer, anstatt auf rechts hinten für Sicherheit zu sorgen. 2012 war der damalige Stürmer zum Verteidiger umgeformt worden, weil es aus Verletzungsgründen personelle Engpässe auf seiner heutigen Position gab.

Der Entscheidung seines damaligen Trainers George Leekens zuzustimmen, werde er "für immer bereuen." Er sehe sich als kreativer Offensivspieler. Als Stürmer hätte er zwar wohl keine so gute Karriere hingelegt: "Aber ich habe meinen Traum, ein Angreifer zu sein, aufgeben müssen. Welches Kind trägt denn ein Trikot von einem rechten Verteidiger?"