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Nach Shitstorm: Köln äußert sich zum Thema Dauerkarten

Niemand weiß, wann die Fans wieder in die Stadien zurückkehren dürfen.

Trotzdem schmieden einige Bundesligisten nun Pläne - und versuchen, erste Regeln für die Vergabe der Eintrittskarten zu formulieren. Ein Unterfangen, das eine Menge Zündstoff birgt, wie ein aktuelles Beispiel zeigt.

Denn der 1. FC Köln sorgt nun für mächtig Unmut bei seinen Anhängern, denen er seit Beginn der Coronakrise eigentlich stets entgegen gekommen war. Unter anderem bei den Dauerkarten, wo jetzt erneut Kompensations-Möglichkeiten eingeräumt wurden, die auch in der nächsten Saison Bestand haben sollen.

Abonnenten können sich weiterhin anteilig Geld erstatten lassen, wenn sie wegen der nach wie vor geltenden Beschränkungen einzelne Spiele verpassen sollten. So hatte es der FC bereits in den letzten Spielen nach dem Restart gehandhabt.

In einer Mitteilung am Mittwoch gab der Klub außerdem bekannt, dass Inhaber ihre Dauerkarten in 2020/21 "pausieren" lassen können, ohne sie dauerhaft zu verlieren. Auch das eine gute Geste des Vereins, der damit allen Stadionbesuchern aushilft, die sich das Ticket in schwierigen Zeiten nicht leisten können oder wollen.

Fans gehen auf die Barrikaden

Wer sich die Dauerkarte derweil nicht erstatten lassen will und auf das Geld verzichtet, bekommt auf Wunsch sogar ein Sondertrikot des Vereins zugesandt. Dieses soll die Namen aller Unterstützer tragen und nicht im Handel erhältlich sein. Gleichzeitig wollen die Kölner mindestens ein Spiel in dem Trikot bestreiten.

Der Punkt, der etliche Köln-Fans nun in Rage bringt, ist folgender: "Falls die Behörden eine Teil-Befüllung des RheinEnergieSTADIONs erlauben, werden alle Dauerkarteninhaber, die auf eine Erstattung verzichten, zuerst berücksichtigt", heißt es in der Erklärung des Vereins.

Auf Twitter sorgte dies für teils heftige Reaktionen, einige sprachen gar von Erpressung. So schrieb ein User: "Das so frech, mein eigentlich geliebter Effzeh. Die treuesten der Treuen, die jahrelang fast bedingungslos die Mannschaft in sämtlichen Käffern des Landes zu unsäglichen Zeiten unterstützt haben so zu erpressen. Mir fehlen die Worte."

Der Verein reagierte am Mittwochnachmittag."Wir wollen jetzt keine öffentliche Diskussion anstoßen. Möglicherweise haben es auch einige Leute missverstanden", sagte Kölns Medienchef Tobias Kaufmann der dpa.

Es sei folgendermaßen: Wenn weniger Zuschauer zugelassen sind, als es Dauerkarteninhaber gibt, werden diese Fans, die auf die Erstattung verzichtet haben, zuerst berücksichtigt, unter den anderen werde gelost. "Aus dieser Sicht haben wir die Regelung getroffen", sagte Kaufmann. "Es wäre sonst unfair."

Zuletzt hatte bereits der FC Schalke in einem ähnlichen Fall einen Shitstorm kassiert.