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Warum Müller nicht zu ersetzen ist

Warum Müller nicht zu ersetzen ist

Kein Müller, kein Erfolg!

Zwar hat der FC Bayern ohne Thomas Müller das Finale der Klub-WM gegen Mexiko-Klub Tigres gewonnen (1:0). In der Bundesliga geht seit der überraschenden Corona-Erkrankung des Routiniers aber kaum noch etwas: 3:3 gegen Bielefeld, 1:2 in Frankfurt und am Dienstag steigt das schwere Achtelfinal-Hinspiel der Champions League bei Lazio Rom.

Kein Müller, kein Erfolg!

Erkenntnis 1: Kein Spieler kann Müller ersetzen

Nach Müllers Ausfall setzte Hansi Flick in der Startelf zweimal auf Eric Maxim Choupo-Moting. Gegen Bielefeld agierte er quasi als Doppelspitze neben Robert Lewandowski, in Frankfurt spielte er abgesetzter vom Toptorjäger. In beiden Spielen enttäuschte der Neuzugang, Torgefahr ging von ihm nicht aus.

"Ich glaube nicht, dass das an der Klub-WM liegt. Das war indiskutabel von A bis Z. Das war in der ersten Halbzeit das Schlechteste, was ich von den Bayern, seit ich zurückdenken kann, gesehen habe", ging SPORT1-Experte Marcel Reif mit dem Rekordmeister im CHECK24 Doppelpass hart ins Gericht.

Müller steht hingegen für Überraschungsmomente wie kein Zweiter. Jamal Musiala, der im offensiven Mittelfeld beheimatet ist, kommt derzeit kaum zum Zug und durfte bei der SGE nur acht Minuten ran. Corentin Tolisso fällt monatelang aus (Muskelsehnenriss).

Erkenntnis 2: Lewandowski wirkt unzufrieden

Als freies Radikal verschafft Müller Lewandowski immer wieder Raum, um sich in Szene zu setzen. Das Zusammenspiel der beiden Titel-Hamster klappt hervorragend, Lauf- und Passwege sind aufeinander abgestimmt. Lewandowski traf zuletzt in beiden Partien, hat aber kaum Bindung zum Bayern-Spiel. Auffällig: Der Weltfußballer wirkt immer unzufriedener. In Frankfurt war oft zu sehen, wie er haderte, wenn sich Choupo-Moting festlief oder ihn Anspiele nicht erreichten, die er mit Müller auf dem Feld wohl bekommen hätte.

Erkenntnis 3: Das Mittelfeld ist zu löchrig

Seit Müllers Ausfall klaffen zwischen den defensiven Mittelfeldspielern um Anführer Joshua Kimmich und dem Angriff bis zu 30-Meter-Lücken, weil dieser Raum von Müller nicht mehr abgedeckt wird. Die Folge: Bayern generiert kaum Pressing-Momente und findet bei Angriffen des Gegners nur wenig Zugriff. Im Mittelfeld spielen Kimmich und Co. oft in Unterzahl, weil der Gegner die erste Verteidigungslinie mit Lewandowski und Choupo-Moting zu einfach überspielen kann. Auch ein Grund, warum die Bayern die Defensive nicht in den Griff bekommen. Nach 22 Spieltagen sind es nun schon 31 Gegentore. Das gab es zuletzt in der Saison 1991/92.

"Was ich bei der Aufstellung nicht verstanden habe, warum Leon Goretzka nicht von Beginn an gespielt hat. Er stand ja im Kader. Er kam dann ja rein und hat ein tolles Spiel gemacht. Er kam aus einer Verletzung. Aber wenn man schon solche Probleme hat, hätte ich mir Kimmich und Goretzka zusammen gewünscht", kritisierte SPORT1-Experte Mario Basler im Doppelpass.

Erkenntnis 4: Die Push-Bayern sind (fast) ade

Müller reißt nicht nur Lücken und ist an Toren beteiligt. In unnachahmlicher Art und Weise pusht er seine Mitspieler auch verbal, sorgt mit einem Spruch auch mal für Lockerheit in Druckmomenten. Diese Taschenspieler-Tricks gehen den Bayern derzeit ab, wenngleich Kimmich, David Alaba, Manuel Neuer und der in Frankfurt eingewechselte Leon Goretzka zumindest versucht haben, lautstark in die Bresche zu springen.

SPORT1-Fazit: Müller, der in bislang 31 Pflichtspielen 13 Tore schoss und 14 Assists geliefert hat, ist nicht zu ersetzen. Flick muss sich was einfallen lassen, denn Müllers Comeback dürfte noch ein paar Tage auf sich warten lassen. Möglicher Termin ist der Kracher gegen den BVB am 6. März.