Werbung

Ex-HSV-Boss wundert sich über Tim Walter

Nach dem verpassten Bundesliga-Aufstieg des Hamburger SV findet der frühere Präsident des Klubs deutliche Worte. „Im Sport und Profifußball entscheiden Qualität, Ergebnisse und Kontinuität. Alle drei Positionen müssen auf den Prüfstand“, sagt Jürgen Hunke, von November 1990 bis Oktober 1993 HSV-Boss, zu SPORT1.

„Wenn der erfahrene Trainer Tim Walter sagt, der HSV ist in der 2. Liga angekommen, ist das eine von der Zielstellung her schwache Erklärung und Rechtfertigung.“ Die Hanseaten verloren am Montag das Rückspiel in der Relegation gegen den VfB Stuttgart 1:3, das Hinspiel in Stuttgart hatten die Schwaben am vergangenen Donnerstag mit 3:0 für sich entschieden.

Wo sieht der frühere Präsident der Rothosen entscheidende Fehler? „Ich habe in vielen Interviews meinen Standpunkt immer wieder deutlich gemacht. Die Fehler und Probleme sind ursächlich mit der Ausgliederung entstanden, wo Personen in besonderer Weise ihre persönlichen Interessen verfolgt haben“, meint Hunke, der am Donnerstag seinen 80. Geburtstag feiert.

„Ob ihr Konzept richtig ist, ist eine andere Frage“

Die aktuellen sportlichen Entscheidungsträger nimmt Hunke zumindest teilweise raus aus der Kritik. „Die Langzeitfolgen sehen wir jetzt. Die jetzigen Bosse haben dafür nur teilweise Verantwortung.“

Hunke weiter: „Tim Walter und Sportvorstand Jonas Boldt sind für Fehler der Vergangenheit nach meiner Meinung nicht verantwortlich. Ob ihr Konzept richtig ist, ist eine andere Frage.“

In der nächsten Saison macht der HSV also einen neuen Anlauf - nach fünf Jahren in der 2. Liga. „Hamburg ist eine Fußballstadt und gehört in die Bundesliga“, betont Hunke. „Nur das kann die Zielsetzung sein.“