Ex-Mercedes-Boss: "Bei Ferrari wäre Lewis kein Siegfahrer"

Der ehemalige Mercedes-Motorsportchef Norbert Haug hat mit einem drastischen Vergleich die Schwäche von Ferrari skizziert.

Wenn Lewis (Hamilton; Anm. d. Red.) jetzt im Ferrari wäre, wäre er auch kein Siegfahrer. Das kann man sagen. Dazu muss man kein ausgewiesener Experte sein", meinte Haug im Gespräch mit Sky.

Haug zufolge zeigen die Ergebnisse von Sebastian Vettel und Charles Leclerc das Potenzial des italienischen Boliden. Mehr sei schlichtweg nicht möglich.

Nach drei Rennen liegt die Scuderia nur auf Rang fünf in der Konstrukteurswertung und hat gerade einmal einen Podestplatz eingefahren. Zudem sorgt die Team-Hierarchie mit Mattia Binotto als einzigem Entscheider an der Spitze des Teams für zusätzliche Unruhe. Ferrari hat im Zuge dieser Kritik bereits Umstrukturierungen in der Führungsebene angekündigt.

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Haug über Ferrari: "Das System hat sich überholt"

"Ich glaube, das System hat sich überholt. Die Aufstellung, die man bei Ferrari hat, unterscheidet sich einfach von einer Mercedes-Aufstellung. Dort gibt es flachere Hierarchien, breit aufgestellt", begrüßte Haug die Pläne des Rennstalls aus Maranello.

Sein ehemaliges Team lobte Haug dagegen in den höchsten Tönen. Mercedes zeige in den vergangenen sechs Jahren eine Leistung, die "ihresgleichen in der Geschichte des Rennsports" suche.

Man könne höchstens auf "Ausnahmerennen" hoffen, "durch ein Safety-Car oder durch Regen. Dann muss man da sein, falls Mercedes patzen sollte", sagt Haug. "Aber so deutlich wie jetzt war die Überlegenheit aus meiner Erinnerung noch nie."

Haug war von 1990 bis 2012 Motorsportchef bei Mercedes. Während seiner Amtszeit gelangen dem Team drei Formel-1-Weltmeistertitel.