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Fall Peng: IOC-Athletenkommission äußert sich

Fall Peng: IOC-Athletenkommission äußert sich
Fall Peng: IOC-Athletenkommission äußert sich

Im Fall der vermissten chinesische Tennisspielerin Peng Shuai hat auch die Athletenkommission des Internationalen Olympischen Komitees (IOC) ihre Besorgnis geäußert - allerdings wesentlich defensiver als zahlreiche Sportler und Organisationen vor ihr.

Die Athletenvertretung plädiere bei der Aufklärung für „stille Diplomatie“, wie deren Vorsitzende Emma Terho, ehemalige finnische Eishockeyspielerin, am Samstag twitterte.

Die Athletenkommission hoffe, dass dies „zur Freigabe von Informationen über den Aufenthaltsort von Peng Shuai und zur Bestätigung ihrer Sicherheit und ihres Wohlergehens führen wird“, hieß es weiter.

Gemeinsam mit der "weltweiten Athletengemeinschaft" sei sie "sehr besorgt".

Ähnlich zögerlich äußerste sich ein IOC-Sprecher am Samstag. Das IOC schätze „die von so vielen Athleten und Nationalen Olympischen Komitees geäußerten Bedenken“, es wurde aber betont, dass die „stille Diplomatie“ fortgesetzt werde.

China ist Anfang Februar Gastgeber der Olympischen Winterspiele.

Deutlich schärfer war der Ton zuvor von anderen Seiten angeschlagen worden. Am Freitag hatten sich das Weiße Haus in Washington und die Vereinten Nationen (UN) zu Wort gemeldet.

Die Sprecherin des Weißen Hauses, Jen Psaki, forderte Peking auf, „überprüfbare Beweise“ bezüglich der Sicherheit der Sportlerin und ihres Aufenthaltsortes zu liefern.

Auch Liz Throssell, die Sprecherin des UN-Menschenrechtsbüros, forderte Beweise für Pengs „Aufenthaltsort und ihr Wohlergehen“ und verlangte „volle Transparenz“.

Zuvor hatte Steve Simon, Chef der Spielerinnen-Organisation WTA, nicht ausgeschlossen, aufgrund der weiterhin unklaren Situation um Peng Shuai dem Reich der Mitte WTA-Turniere zu entziehen.

„Wir sind definitiv bereit dazu und würden alle Komplikationen, die das mit sich bringt, regeln“, sagte der Funktionär in einem CNN-Interview. Der Weltranglistenerste Novak Djokovic sagte am Freitagabend, dass er diese Haltung „zu 100 Prozent“ unterstütze.

Die Sorgen um die 35 Jahre alte frühere Weltranglistenerste im Doppel sind weltweit groß. Peng Shuai hatte Anfang des Monats in dem Twitter-ähnlichen Medium Weibo geschrieben, vom ehemaligen Vizepremier Zhang Gaoli (75) sexuell missbraucht worden zu sein.

Der Eintrag im Sozialen Medium wurde gelöscht, Peng ist angeblich seit Tagen verschwunden.

Eine von chinesischen Staatsmedien veröffentlichte angebliche Mail Pengs sowie im Internet aufgetauchte Fotos sorgten für noch mehr Verwirrung.