Falsches Handtuch beendet Arslans WM-Traum

Firat Arslan hat nach einem denkwürdigen Ende den WM-Kampf gegen Kevin Lerena verloren und es damit verpasst, mit fast 50 Jahren ältester Box-Weltmeister aller Zeiten zu werden.

Arslan verlor in Göppingen nach Aufgabe in der 6. Runde gegen den 22 Jahre jüngeren Südafrikaner, weil ein Handtuch aus seiner Ecke in den Ring geworfen wurde.

Kurios: Dieses stammte nicht aus seinem eigenen Team, sondern vom mit Arslan befreundeten Hamburger Promoter Erol Ceylan. Ringrichter Leszek Jankowiak beendete den Kampf - und damit vermutlich auch Arslans Karriere - im Anschluss und erklärte Lerena vor 5000 Zuschauern zum Sieger durch technischen K.o.

Arslan sauer wegen Handtuch-Wurf

Zuvor hatte der Weltmeister Arslan hart getroffen und ins Taumeln gebracht. "Ja, es ist ungewöhnlich", sagte der IBO-Kampfbeauftragte Philippe Verbeke der Deutschen Presse-Agentur. "Aber ich denke, der Promotor wollte seinen Boxer schützen. Und es war nötig, ihn zu schützen."

Aus seiner Sicht gehöre Ceylan zum Team, die Entscheidung des Abbruchs sei damit korrekt. Arslan reagierte hinterher aber verärgert auf den Wurf. "Er gehört nicht zu meinem Team. Es ist traurig, dass der Kampf so endet", sagte er in der Pressekonferenz nach dem Kampf. "Ich schätze Erol als Mensch, ich weiß, dass er an meine Gesundheit gedacht hat. Aber so geht das nicht."

Der Promoter hätte kein Recht gehabt, das Handtuch zu werfen. Außerdem hätte er sich noch verteidigen können. "Das könnte ja sonst jeder machen, der sich um meine Gesundheit sorgt. Meine Deckung war noch oben", schimpfte Arslan. Ceylan betonte dagegen: "Er wäre schwer K.o. gegangen."

Arslan verpasst Rekord von Hopkins

Auch um das Handtuch selbst gab es kontroverse Meinungen. Arslan-Mentor und -Trainer Ted Lackner erklärte, dass Ceylan das Stück Stoff stets in der Hand gehabt habe. Dieser konterte: "Das lag da auf der Treppe und ich habe es einfach aus Reflex reingeworfen. Ich bereue es nicht."

Mit einem Sieg hätte der 49 Jahre und 133 Tage alte Arslan den Rekord von Bernard Hopkins gebrochen, der 2013 im Alter von 48 Jahren und 53 Tagen nochmals Weltmeister geworden war.