FC-Bayern-Arzt Müller-Wohlfahrt: "Im Fußball gibt es kein Doping"

Hans-Wilhelm Müller-Wohlfahrt hat seine Behauptung erneuert, dass es im Fußball kein Doping gibt. Der langjährige Teamarzt des FC Bayern München sähe dafür auch keinen Grund.

Hans-Wilhelm Müller-Wohlfahrt glaubt nicht an Doping im Fußball. (Bild: Getty Images)
Hans-Wilhelm Müller-Wohlfahrt glaubt nicht an Doping im Fußball. (Bild: Getty Images)

Im Fußball gibt es kein Doping, es gab auch keins. Seit Jahrzehnten nicht”, sagte Müller-Wohlfahrt der WAZ. Damit untermauerte er seine bereits mehrfach heiß diskutierte Theorie, dass der Fußball gänzlich unberührt von illegal leistungssteigernden Methoden sein.

Vor rund einem Jahr hatte Müller-Wohlfahrt in der Zeit angeführt, dass Doping im Fußball sinnfrei sei: “Die Elastizität ginge verloren, wie auch die Flexibilität und die Leichtigkeit.” Entsprechend wäre es für Fußballer nicht leistungsfördernd, auf diverse Mittel zurückzugreifen.

Anti-Doping-Agentur übt Kritik an Müller-Wohlfahrt

Die WAZ fragte nach, weshalb dann doch weitreichende Kontrollen durchgeführt werden: “Das ist von der Wada, der Welt-Antidoping-Agentur, und von der Nada, der nationalen Agentur, so gefordert. Sie wollen kontrollieren, um zu sehen, dass das so ist und auch so bleibt.”

Eben jene Nada hatte schon in der Vergangenheit empfindlich auf die Worte des Arztes reagiert. “Doping macht durchaus auch im Fußball Sinn”, teilte ein Sprecher der Rheinischen Post mit. Radprofi Jörg Jaksche nannte Müller-Wohlfahrt “weltfremd.”

Mehrere Experten bemängelten, dass Müller-Wohlfahrt nicht berücksichtigt habe, dass es im Doping nicht nur um Muskelaufbau gehe. Auch die Verbesserung der Regeneration könnte hilfreich für Fußballer sein.


FC Bayern München 2016 im Fokus einer Doping-Studie

Im Dezember 2016 hatte das ARD-Magazin “Report München” schwere Vorwürfe gegen den FC Bayern München und den damals verantwortlichen Müller-Wohlfahrt erhoben. Er habe neben dem Mittel Actovegin auch Testosteron und Cortisol zugeführt.

Der Vorwurf wurde allerdings nicht weiter verfolgt und hatte entsprechend auch keine Konsequenzen – zudem bis heute nicht gänzlich klar ist, wie die Studie der ARD letztlich im Gesamtbild zu betrachten ist. Der Autor der Studie wollte keinen konkreten Doping-Verdacht äußern.

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