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Festnahmen und Massenschlägerei: Was war los bei Khabib vs. McGregor?

Große Aufregung beim UFC-Event Khabib Nurmagomedov vs. Conor McGregor in Las Vegas. Was ist passiert? Warum kam es zu Festnahmen? Wie sind die Folgen? Yahoo beantwortet die wichtigsten Fragen.

Khabib Nurmagomedov rastete nach UFC 229 aus. (Bild: Getty Images)
Khabib Nurmagomedov rastete nach UFC 229 aus. (Bild: Getty Images)

Die UFC ist für deutsche Zuschauer oft nur schwer in ihrer Gänze zu verstehen. Ganz besonders gilt das wohl für den Kampf zwischen Khabib Nurmagomedov und Conor McGregor und das Chaos im Anschluss in der Nacht von Samstag auf Sonntag deutscher Zeit.

Khabib vs. McGregor: Was ist passiert?

Conor McGregor forderte in Las Vegas Khabib heraus, um seinen Titel im Leichtgewicht zurückzuerhalten. Dabei wurde der Ire allerdings nach Strich und Faden verdroschen und musste in der vierten Runde im Würgegriff seines Gegners aufgeben.

Direkt nach dem Kampf eskalierte die Situation. Khabib, im Vorfeld des Kampfes das Ziel von zahlreichen Trashtalk-Attacken, sprang aus dem Käfig und auf einen Trainingspartner von McGregor. Es entwickelte sich eine wilde Massenprügelei.

Drei Teammitglieder von Khabib sprangen in den Käfig und attackierten den verletzten McGregor. Die Polizei und Security brauchten lange Minuten, um die Halle zu beruhigen, die Teams zu trennen und einzeln in die Katakomben der T-Mobile Arena zu schicken.

Khabib vs. McGregor: Warum kam es zur Eskalation?

Khabib zeigte sich während des Kampfes mental ganz stark und schien sich von den mündlichen Attacken McGregors nicht beeinflussen zu lassen. Nach dem Kampf wurde aber deutlich, wie hart der gläubige Muslim wirklich getroffen war.

Freund und Trainingspartner Daniel Cormier verdeutlichte das im Anschluss nochmals. McGregor hatte die Familie seines Gegners, seine Religion und seine Herkunft attackiert. Diese Dinge “gehören nicht ins Marketing”, wie Cormier erklärte.

Wohl aber hatte sie McGregor genutzt – und damit ganz offensichtlich einen Nerv getroffen. Khabib nahm den Kampf persönlich und übertrug ihn im Anschluss auch auf das Team des Iren. Aus Promotion wurde eine persönliche Fehde.

Conor McGregor unterlag seinem Kontrahenten deutlich. (Bild: Getty Images)
Conor McGregor unterlag seinem Kontrahenten deutlich. (Bild: Getty Images)

Khabib vs. McGregor: Wie war die erste Reaktion nach der Prügelei?

Die UFC verweigerte Khabib die Titelvergabe im Käfig, um eine Eskalation zu vermeiden. Der Russe entschuldigte sich halbherzig auf der anschließenden Pressekonferenz und flog direkt nach Russland. Dort wurde er wie ein Popstar gefeiert.

Drei Mitglieder seines Teams wurden festgenommen, sind allerdings inzwischen wieder auf freiem Fuß, weil McGregor keine Anklage erheben möchte. Aktuell sind die Preisgelder für Khabib eingefroren, McGregor wurde für den Kampf ausbezahlt.

Präsident Dana White verurteilte das Geschehen in Las Vegas, kündigte allerdings vorerst noch keine Konsequenzen der UFC an. Eine Entscheidung steht aus und wird auf weiteren Faktoren beruhen. White erbot sich Bedenkzeit.

Khabib vs. McGregor: Wie geht es jetzt weiter?

Die UFC unterliegt bei Events in Las Vegas den Entscheidungen der Nevada State Athletic Commission. Diese wird als übergeordnete Instanz am Montag tagen und dabei die Stellungsnahmen der Beteiligten ebenso auswerten wie das reichlich vorliegende Videomaterial.

Khabib droht eine harte Strafe. Sollte es zu einer langen Suspendierung kommen, würde ihm die UFC wohl den Titel aberkennen und für vakant erklären. Auch eine Auszahlung des Preisgeld könnte dann vertraglich angefochten werden.

Die Folgen könnten aber noch tiefer gehen. White kündigte bereits an, dass die Teammitglieder Khabibs, die McGregor im Käfig attackierten, keinen Fuß mehr in die UFC setzen.

Nicht zuletzt steht auch das Visum Khabibs sowie seiner Gefolgschaft in Frage. Der Russe hatte bereits einmal Probleme bei der Einreise und könnte nun weitere Probleme bekommen. Dies obliegt allerdings nicht der NSAC sondern den Behörden der USA.

Für Conor McGregor geht es in der UFC weiter, er hat kürzlich einen langfristigen Vertrag abgeschlossen. Wer sein Gegner sein wird, steht in den Sternen. Der Ire selbst träumt vom Rückkampf, doch es lauern auch Nate Diaz, George St. Pierre und Anderson Silva.

Khabib vs. McGregor: Wie ist die Eskalation für die UFC einzuordnen?

Die UFC trägt nun die Folgen für die enorme Vermarktung des Kampfes, die die Situation noch weiter verschärft hat. Schon bei der Attacke von Conor McGregor auf den Bus von Khabib Nurmagomedov im April hätte es harte Konsequenzen seitens der Organisation geben müssen.

Nun kam es zur zweiten Eskalation und eines der größten Events der Geschichte der UFC wird negativ im Gedächtnis bleiben. Der Ausraster von Khabib ist eine Schande für die MMA und für die Organisation, zum Teil aber auch mitverschuldet von der UFC selbst.

Präsident White muss sich fragen, inwiefern ein derart instabiles und von Emotionen getragenes Event wie das eines MMA-Kampfes Hand in Hand mit einer derartigen Vermarktung gehen kann. Und auch McGregor muss in seiner Promotion künftig deutlich kürzertreten.