Filminterview: Julia von Heinz: „Die Antifa kann man nicht verbieten“

Dieser Film ist ihr persönlichster. Julia von Heinz hat sich ihren Ruf als Filmemacherinnen mit Werken wie die Hape-Kerkeling-Verfilmung „Ich bin dann mal weg“ oder den TV-Film „Katharina Luther“ über einen sehr weiblichen Blick auf die Reformation gemacht. An „Und morgen die ganze Welt“ hat sie dagegen seit über zehn Jahren gearbeitet. Und rekapituliert hier auch ihre eigene Vergangenheit: Die 44-Jährige war zehn Jahre lang selbst in der Antifa aktiv und hat ganz ähnliches erlebt, wie es nun Mala Emde in ihrem Film widerfährt. „Und morgen die ganze Welt“, der am 29. Oktober in die Kinos kommt, hatte seine Weltpremiere auf den Filmfestspielen von Venedig und ist auch im Rennen um den deutschen Kandidaten für den Oscar, der am 28. Oktober bekannt gegeben wird.

Berliner Morgenpost: Schön, dass wir uns zum Interview treffen. Es scheint ja fast schon mutig, sich derzeit persönlich zu treffen.

Julia von Heinz: Wir haben uns entschieden, so viele positive Signale wie möglich zu senden. Denn man kann sich im Kino wirklich sicher fühlen. Weit sicherer als anderswo. Schade, dass das so selten vermittelt wird.

Gratulation: Ihr Film ist im Rennen um den deutschen Oscar-Kandidaten. Wie fühlt man sich da? Und wie viele Chancen rechnen Sie sich aus?

Ich freu mich natürlich wahnsinnig. Als wir mit dem Film auf den Filmfestspielen in Venedig waren, war ich überrascht über das große Echo aus den USA. Weil Antifa dort durch Donald Trump plötzlich ein wichtiger Begriff geworden ist. Allein für die ...

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