Flick über Müller: "Hatte das Gefühl, er macht das mit Absicht"

Flick über Müller: "Hatte das Gefühl, er macht das mit Absicht"
Flick über Müller: "Hatte das Gefühl, er macht das mit Absicht"

Hansi Flick hat verraten, was er seinem Nachfolger als Bayern-Trainer, Julian Nagelsmann, persönlich mitgeteilt hat.

"Ich glaube, Julian Nagelsmann wird sehr viel Spaß mit diesem Team haben, weil es eine enorme Qualität und eine tolle Einstellung hat. Das habe ich ihm auch so geschrieben. Es ist eine Spitzenmannschaft, die weiß, worauf es ankommt. Und hierbei muss man sie als Trainer unterstützen", sagte Flick dem Bayern-Magazin 51.

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Auch wenn seine Zeit beim FC Bayern nun endet und er nach der EM 2021 die Nachfolge von Joachim Löw als Bundestrainer antritt, wird der deutsche Rekordmeister weiterhin sein Herzensverein bleiben. "Natürlich" werde er weiterhin Bayern-Fan bleiben: "Dieser Klub wird für mich etwas ganz Besonderes sein."

Vor allem eine Geste des Vorstandsvorsitzenden Karl-Heinz Rummenigge, der sein Amt zum 1. Juli niederlegt und damit ein halbes Jahr früher als geplant geht, beeindruckte den 56-Jährigen. (BERICHT: Was der Rummenigge-Abschied für den FC Bayern bedeutet)

"Zum Beispiel kam Kalle Rummenigge nach unserer Meisterschaft mit zwei Gläsern Champagner extra in meine Trainer­-Kabine zum Anstoßen, das fand ich eine tolle Geste. Ich hatte hier als Spieler die schönste Zeit, durfte als Trainer großartige Erfolge feiern. Der FC Bayern ist mein Verein", erzählte Flick.

Flick verrät: Bei diesem Bayern-Spiel wurde es laut"

Dass sein Team in dieser Saison oft Rückstände aufholte, ist für ihn "ein Ergebnis des Wegs, den wir in den vergangenen 18 Monaten gemeinsam gegangen sind". Speziell eine Szene, als seine Mannschaft zur Pause mal wieder zurücklag, ist ihm in Erinnerung geblieben.

"In Frankfurt, als wir 0:2 hinten waren. Da wurde es unter den Spielern schon ziemlich laut. Da bin ich mit meinen Co-Trainern nebenan in den Physioraum gegangen und habe gesagt: 'Lasst sie ruhig, das muss auch mal sein.' Ich habe es als gutes Zeichen empfunden, wir haben in der zweiten Halbzeit dann auch viel besser gespielt, auch wenn wir dieses Spiel leider nicht mehr umbiegen konnten", sagte Flick über die 1:2-Niederlage.

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Für den Erfolgstrainer war Joshua Kimmich als Leader immer ein wichtiger Baustein für den Erfolg. Flick traut dem deutschen Nationalspieler in Zukunft sogar noch Größeres zu: "Ich glaube, wenn er es schafft, seinen beispiellosen Ehrgeiz noch ein bisschen besser zu kanalisieren und in die richtige Richtung zu lenken, dann kann er Weltfußballer werden."

Der Abgang von David Alaba zu Real Madrid könnte die Münchner aber noch sehr schmerzen, denn laut Flick war der Österreicher im Vergleich zu Kimmich "ähnlich wichtig für die Mannschaft." Alaba sei unglaublich vielseitig und spiele immer mit viel Herz.

Müller für Flick einfach nur "ein Phänomen"

Dagegen ist Thomas Müller für ihn einfach nur "ein Phänomen", auch wenn der Nationalmannschafts-Rückkehrer ihm als Trainer manchmal ein Wechselbad der Gefühle einbrachte.

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"Er bringt dir als Trainer deutlich mehr Momente der Freude als solche, in denen du dich über ihn aufregst – wenn er etwa mal wieder rausgeht zur Ecke, wo er eigentlich gar nicht sein sollte, den Ball verliert, und dann entsteht daraus ein Konter. Manchmal musste ich dann schon fast lachen und hatte das Gefühl, er macht das mit Absicht, um mich ein bisschen zu ärgern und das Adrenalin wieder hochzutreiben", sagte Flick.

Dann schob der gebürtige Heidelberger noch ein riesiges Kompliment hinterher: "Er bedeutet für die Mannschaft und diesen Verein so unendlich viel, so jemanden wie ihn wird es nie wieder geben. Man kann seine Spielweise oft nicht greifen, aber er ist immer positiv, hat eine Energie wie ein 18-Jähriger und spornt alle Mitspieler an. Man kann nur den Hut davor ziehen, was er in seiner Karriere geleistet hat, das ist einzigartig."