Flattern Schumachers Titel-Nerven? Crash nach F1-Aufstieg

Flattern Schumachers Titel-Nerven? Crash nach F1-Aufstieg

Das kommt eher unerwartet nach den zuletzt stets so glanzvollen Auftritten: Vor dem Saisonfinale der Formel 2 hat Mick Schumacher im Titelkampf einen womöglich vorentscheidenden Rückschlag erlitten. (Alle News zur Formel 2)

Der Prema-Pilot, dessen Aufstieg in die Formel zum Team Haas Mitte der Woche bekannt geworden war, landete in einem völlig verkorksten Qualifying von Bahrain inklusive Kollision nur auf dem 18. Platz.

Bittere Konsequenz: Schumacher muss nun um seine Führung im Gesamtklassement bangen. Hoffnung macht allein, dass sein ärgster Verfolger Callum Ilott (UNI-Virtuosi) selbst nicht über Startplatz neun hinauskam.

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Die Pole Position holte Yuki Tsunoda (Carlin) vor dem Russen Nikita Masepin (Hitech), der im kommenden Jahr Mick Schumachers Teamkollege bei Haas in der Formel 1 sein wird.

Schumacher: "Ein enttäuschender Tag"

Tsunoda (161 Punkte) und Masepin (162) haben vor den Rennen am Samstag (13.10 Uhr MEZ) und Sonntag (13.20 Uhr MEZ) zwar noch theoretische Chancen auf den Formel-2-Titel. Die Entscheidung dürfte aber zwischen Schumacher (205) und Ilott (191) fallen.

Fraglich blieb, warum der Sohn von Michael Schumacher nach dem starken Rennjahr ausgerechnet zum jetzigen Zeitpunkt in der Qualifikation vor den beiden verbleibenden Rennen so ungewohnt schwach performte. Lässt der nahende Aufstieg in die Königsklasse des Motorsports nun etwa die Nerven im Titelkampf flattern? Kostet die Vorfreude auf die Formel 1 womöglich in den entscheidenden Momenten auf der Strecke Konzentration?

"Das war ohne Wenn und Aber ein enttäuschender Tag", sagte Schumacher, ohne dabei aber weiter auf die kommende Situation beim Team Haas einzugehen, wo er Nachfolger für den scheidenden Fahrer Romain Grosjean wird, der unlängst beim ersten Grand Prix von Bahrein einen schlimmen Feuerunfall erlebte.

"Aber es ist eine sehr schwierige Strecke", fügte Schumacher an. "Es ist uns nicht gelungen, etwas aus dem Qualifying zu machen. Jetzt können wir nur nach vorne schauen und morgen einen besseren Job machen. Ich habe eine gute Rennpace, von hinten werde ich nach jeder sich bietenden Gelegenheit Ausschau halten."

Formel 2: Schumacher bangt um Führung

Wie es überhaupt zu dem Rückschlag gekommen war?

Auf der nur 3,5 km langen Streckenvariante in der Wüste von Sakhir staute sich das Geschehen im kurzen Qualifying zunächst immer wieder, zudem musste die Session wegen Unfällen unterbrochen werden.

Schumacher schaffte es bis kurz vor Schluss nicht, eine konkurrenzfähige Runde zu drehen.

Neben der Tatsache, dass der 21-Jährige diesmal wenig Werbung in eigener Sache betreiben konnte, setzte das Prema-Team auf dem engen, schnelleren Oval-Kurs von Bahrain indes auch auf eine veränderte Taktik, hielt Schumacher und Teamkollege Robert Schwarzman zu Beginn der 30-minütigen Session an der Box.

Folge: Die Konkurrenz absolvierte zwei schnelle Runden auf dem ersten Reifensatz, während der danach erst eingreifende Schumacher keine freie Strecke mehr vorfand, weil die anderen Fahrer auf der kurzen Runde noch eine dritte oder vierte schnelle Runde auf dem ersten Reifensatz abspulten.

Auch bei seinem letzten Versuch herrschte viel Verkehr auf der Strecke, Schumacher musste auf der Jagd nach einer schnelleren Runde an einigen Konkurrenten vorbei.

Dabei stieß er spektakulär mit dem israelischen Trident-Piloten Roy Nissany zusammen. Beide Piloten hatten sich dabei zu wenig Platz gelassen, sein Widersacher fuhr dem Kerpener über das Hinterrad, so dass beide Autos beschädigt wurden.

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Mit Sport-Informations-Dienst (SID)