Frenkie de Jong und Matthijs de Ligt: Das sind Bayerns angebliche 150-Millionen-Wunschspieler

Der FC Bayern München hat ein Auge auf Frenkie de Jong und Matthijs de Ligt geworfen – dieses Gerücht macht schon länger die Runde. Die Sport Bild berichtet jetzt, der Rekordmeister habe 150 Millionen Euro für die Transfers der beiden Youngster reserviert. Was können die beiden Top-Talente von Ajax Amsterdam? Und wie realistisch wäre ein Doppelwechsel?

Matthijs de Ligt: 19-jähriger Führungsspieler und Boateng-Erbe?

Matthijs de Ligt wirkt mit 19 Jahren schon enorm erwachsen. Das liegt nicht nur an seiner Körpergröße von 1,89 Metern, sondern auch an seiner gereiften Spielweise. Der Niederländer ist schon jetzt konstant im Zweikampf und in der Spieleröffnung.

Dass er schon mit 19 Jahren die Kapitänsbinde einer Champions-League-Mannschaft trägt, sagt einiges über die Persönlichkeit des Innenverteidigers aus. De Ligt wurde zum jüngsten Profi-Spieler der niederländischen Geschichte, der eine Partie als Kapitän startete – und ist obendrein der zweitjüngste Torschütze seines Vereins.

Doch noch nicht genug: Im November 2016 wurde er zum jüngsten Niederländer, der jemals in einem internationalen Wettbewerb auflief. Hinzukommen zahlreiche Auszeichnungen als Talent des Jahres oder Jugendspieler des Jahres.

Matthijs de Ligt spielt seit 2009 für Ajax Amsterdam

Da de Ligt seit 2009 für Ajax spielt, hat er die Philosophie des Klubs regelrecht aufgesogen. De Ligt ist auch mit Ball am Fuß auf sehr hohem Niveau anzusiedeln. Seine Spieleröffnung ist geschickt und selbstbewusst, was ihn nicht zu Unrecht auch auf den Zettel des FC Barcelona brachte.

Das ist vielleicht Bayerns größtes Problem bei de Ligt: Der Niederländer ist derart gut, dass ihn zahlreiche Klubs in ganz Europa beobachten. Egal ob Barcelona, Manchester City oder der FC Bayern – das Interesse ist riesig und der Preis steigt und steigt. Mit Vertrag bis 2021 wird de Ligt den Verein sicherlich nicht günstig verlassen. Vielmehr wird ein Transfer richtig, richtig teuer werden.

De Ligt: Nachfolger von Jerome Boateng oder Mats Hummels?

Dabei dürften die Münchner in de Ligt einen perfekten Nachfolger für Jerome Boateng oder Mats Hummels sehen. Die fußballerischen Fähigkeiten sind ohne Frage vorhanden und auch neben dem Platz ist der Niederländer ein echter Muster-Profi.

“Matthijs ist einer der Spieler, die in der Umkleide den Unterschied ausmachen”, sagte Teamkollege Maximilian Wöber gegenüber Goal. Auch dies dürfte für die Bayern ein Faktor im Werben um den Verteidiger sein.

Frenkie de Jong: 21 Jahre alt und schon Vergleiche zu Franz Beckenbauer

“De Jong ist eine bessere Version von Franz Beckenbauer”, sagte Arie Haan einst über den 21-jährigen de Jong. Wohin sollte der Niederländer also besser passen als zum FC Bayern, wo Beckenbauer von 1964 bis 1997 seine erfolgreichsten Jahre verbrachte und zur größten Klublegende wurde?

Nach diesem Motto sollen die Münchner bereits seit geraumer Zeit ihre Fühler nach de Jong ausgestreckt haben. Für den Mittelfeldspieler gilt allerdings ähnliches wie für Teamkollege de Ligt: Ganz Europa ist hinter ihm her.

Ganz besonders soll der FC Barcelona de Jong im Auge haben und in ihm die richtige Verstärkung für das alternde Mittelfeld sehen. Er fühlt sich am wohlsten als alleiniger Sechser vor der Viererkette, baut von dort das Spiel mit auf oder unterstützt die Mitspieler im Pressing.

Frenkie de Jong: Dribbelstarker Mittelfeldspieler

Er ist enorm sicher am Ball und verliert so trotz zahlreicher Dribblings in gefährlichen Positionen nur selten die Kugel an angreifende Gegner. Das macht ihn für ballbesitzorientierte Mannschaften wie den FC Bayern besonders wertvoll, kann er doch das Pressing der Gegner gekonnt aushebeln.

Große Offensivgefahr strahlt er zwar nicht aus, stabilisiert aber das Spiel seiner Mannschaft mit seiner besonnenen und durchdachten Entscheidungsfindung. Hier und dort fehlt es mit 1,81 Metern aber noch etwas an Zweikampfhärte. Entsprechend schnell wurde das Experiment in der Innenverteidigung beendet, als ihn Interimstrainer Michael Reiziger dort einsetzte.

Frenkie de Jong: Abschied im Sommer 2019 erwartet

Hat de Ligt lediglich die Ausbildung von Ajax genossen, hat de Jong sich schon etwas über die Grenzen Amsterdams hinaus getraut. Er spielte früher für Willem II Tilburg. Schon mit elf Monaten trat er das erste Mal gegen einen Ball, wie Vater John de Jong berichtete: “Und das nicht nur einfach so, sondern sofort gut.”

Ähnlich wie bei de Ligt wird auch bei de Jong für den Sommer 2019 ein Abschied von Ajax erwartet. Trotz Vertrag bis 2022 sind die Interessenten immer ungeduldiger, die Niederländer dürften im Sommer richtig viel Geld einbringen.

Matthijs de Ligt und Frenkie de Jong: Geht es zum FC Bayern München?

Für den FC Bayern wird es nur mit viel Glück, Handlungsgeschick und einem dicken Geldbeutel möglich sein, beide Spieler nach München zu lotsen. Nicht nur, dass der Rekordmeister einen Großteil seiner geplanten Investitionssumme – hier wird immer wieder von 200 Millionen gesprochen – für zwei Talente ausgeben müsste, beide würden auch zu absoluten Rekord-Transfers der Bundesliga werden.

“Ich kann Bayern sagen: Alle Top-Klubs sind an ihnen interessiert”, sagte Ajax-Sportdirektor Erik ten Hag kürzlich. Der 48-Jährige war von 2013 bis 2015 Trainer der Bayern-Amateure und würde sich dementsprechend einen Wechsel seiner Schützlinge nach München wünschen.

Wirklich realistisch scheint das aktuell aber nicht, zumal die Bayern für den Sommer noch mehr Baustellen offen haben als nur die Positionen von de Ligt und de Jong. Mit den Abschieden von Arjen Robben und Franck Ribery müssen die Bayern auch auf den Flügeln nachlegen, zudem sollte auch ein Außenverteidiger auf der Liste der Münchner stehen, für den Fall, dass Joshua Kimmich im Mittelfeld bleibt.