Frust-Foul? Green-Blackout bei Thriller-Sieg

Was war denn da mit Draymond Green los?

In Spiel eins der Playoff-Serie der NBA zwischen den Golden State Warriors und den Memphis Grizzlies setzten sich die Warriors in einem wahren Thriller hauchdünn mit 117:116 durch.

Dabei mussten die Dubs die Hälfte des Spiels ohne ihren besten Verteidiger Green auskommen. (NEWS: Alle aktuellen Infos zur NBA)

Green mit hartem Foul

Was war passiert? Am Ende des zweiten Viertels wurde Green nach einem Foul an Brandon Clark, bei dem er ihn erst im Gesicht trifft und anschließend am Trikot zu Boden zieht, nach dem Videobeweis des Feldes verwiesen. Zuvor hatten die Schiedsrichter lediglich auf ein unsportliches Foul entschieden, ehe sie ihre Meinung durch die Review änderten.

Anschließend hüpfte und rannte Green wie von Sinnen über das Spielfeld und klatschte mit seinen Teamkollegen ab, bevor er flitzend und hüpfend in Richtung Katakomben verschwand. (DATEN: Ergebnisse und Spielplan der NBA)

Nach Spielende lieferte der Schiedsrichter Kane Fitzgerald auch eine Begründung für seine Entscheidung. „Der Kontakt wurde insgesamt als unnötig und exzessiv angesehen, was zu einem Flagrant Foul und einem Rauswurf führt“, erklärte er, und ging noch weiter ins Detail. „Der erste Teil war die Armbewegung und der signifikante Kontakt zum Gesicht, und dann das Herunterziehen des Trikots und der Wurf auf den Boden bei einem Spieler, der sich in der Luft befindet, das macht es unnötig und übertrieben.“

Keine Einsicht des Übeltäters

Auch Clark äußerte sich zu dem Foul und wunderte sich nicht über die Aktion seines Kontrahenten. „Er ist in seiner Karriere für Flagrant Fouls bekannt. Ich habe ihn gefühlt mein ganzes Leben lang im Fernsehen gesehen, also war ich nicht wirklich schockiert“, sagte der Forward der Grizzlies im Anschluss an das Spiel.

Der Übeltäter selbst zeigte sich nach dem Spieler jedoch wenig einsichtig. „Ich bin dumm genug zu glauben, dass es nicht mal ein Flagrant one Foul war (unnötiger Kontakt mit dem Gegner, Anm. d. Red.). Die Playoffs sind hart - nicht so soft wie die reguläre Saison. Da haut man sich mehr rein, kommt mit mehr durch. Heute Nacht fiel die Entscheidung eher wegen meines Rufs nicht wegen des harten Fouls“, schimpfte Green.

Warriors-Coach Steven Kerr sprang seinem Schützling zur Seite. „Es war überraschend“, so Kerr.

Aber nicht nur die Aktion Greens sorgte für Spannung, auch am Schluss wurde es dramatisch. Ja Morant erwischte einen starken Abend und schwang sich mit 34 Punkten zum Topscorer der Partie auf. Mit zehn Assist und neun Rebounds schrammte er zudem nur knapp an einem Triple Double vorbei.

Doch er avancierte auch zum tragischen Helden. 3,6 Sekunden vor Ende der Spielzeit beim Stand von 117:116 für die Warriors hatte Morant die Chance, mit einem Korbleger die Partie zu entscheiden. Er vergab jedoch und die dramatische Niederlage war besiegelt.

Curry unauffällig, Thompson schwach

Schon zuvor hatte sich ein packendes Spiel entwickelt, bei dem die Grizzlies mit zwei erfolgreichen Dreiern von Morant den besseren Start erwischten und damit nach nur einer Minute bereits halb so viele Dreier auf dem Konto hatten, wie in der ganzen Serie zuvor gegen Minnesota (4/23 FG). (DATEN: Alle Tabellen der NBA)

Der Spielmacher bekam aber auch Unterstützung von Jaren Jackson Jr., der mit 33 Punkten ein Playoff-Career-High auflegte. Das Team aus Memphis dominierte wie erwartet die Bretter, konnte seinen Größenvorteil jedoch letztlich nicht gewinnbringend einsetzen.

Bei den Warriors zeigte erneut Jordan Poole eine starke Partie und war mit 31 Punkten bei zwölf von 20 Versuchen aus dem Feld Topscorer seines Teams.

Superstar Stephen Curry verbuchte 24 Zähler bei einer vergleichsweise schwachen Wurfquote von 40 Prozent, traf aber fünf seiner zwölf Drei-Punkte-Würfe. Sein kongenialer Partner Klay Thompson erwischte einen schwachen Abend und blieb mit nur 15 Punkten eher blass.

Spiel Zwei findet am Mittwoch ebenfalls in Memphis statt.

Im zweiten Spiel des Abends traf der Deutsche Daniel Theis mit seinen Boston Celtics in Spiel eins der Serie zuhause auf die Milwaukee Bucks. Die Celtics mussten sich jedoch mit 101:89 geschlagen geben.

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