Fuck Racism: Schwedische Nationalelf schickt starkes Zeichen

Die schwedische Nationalmannschaft hat nach Anfeindungen gegen Spieler Jimmy Durmaz ein starkes Zeichen gesendet. Nach Beschimpfungen und Morddrohungen hat der Verband obendrein Anzeige erstattet.

Jimmy Durmaz ist 29 Jahre alt, spielt hauptberuflich beim FC Toulouse und hat bislang 46 Länderspiele für Schweden absolviert. In Russland allerdings sah er sich der Stürmer mit türkischen Wurzeln plötzlich heftigem Gegenwind ausgesetzt.

Durmaz hatte in der Nachspielzeit im Duell mit Deutschland das Foul an Timo Werner verursacht, das letztlich zum Sieg des DFB-Teams führte. Dafür musste er in den Sozialen Netzwerken von heftiger Kritik bis hin zu Beleidigungen und Morddrohungen heftig einstecken.

Drohungen gegen Durmaz “erbärmlich”

Die Schweden stellten sich allerdings geschlossen hinter Durmaz. “Das ist so erbärmlich”, sagte Ministerpräsident Stefan Löfven und sah eine starke Reaktion der Nationalauswahl. Sie versammelten sich im Training hinter Durmaz, der eine Botschaft verlas.

“Aber ein Teufel genannt zu werden oder Selbstmordattentäter sowie Beleidigungen gegen Familie und Kinder sind völlig inakzeptabel. Ich bin schwedisch und stolz darauf, das Trikot und die Flagge zu tragen. Wir sind vereint. Wir sind Schweden”, erklärte Durmaz.

“Fuck Racism”

Seine Rede schloss er mit einer Frage an die Mannschaft: “Oder Jungs?” Die Spieler skandierten: “Fuck Racism” (engl.: Verdammter Rassismus) und klatschten. Durmaz will sich weder von seinem Foul noch von den Drohungen beeindrucken lassen.

Er blickt nur nach vorne: “Das ist nichts, was mich interessiert. Ich stehe stolz hier und repräsentiere mein Land.” Aus Schweden erhielt er immerhin auch einige Rückendeckung. Politiker Johan Sjöstrand twitterte: “Die überwältigende Mehrheit sind die coolsten und vernünftigsten Menschen, die das Team unterstützen.”