Fury besiegt Schwarz klar durch K.o.

Der deutsche Schwergewichts-Underdog Tom Schwarz hat in Las Vegas die Sensation gegen Tyson Fury verpasst.

Der 25 Jahre alte Profiboxer aus Magdeburg unterlag dem Ex-Weltmeister und Klitschko-Bezwinger im MGM Grand Hotel durch technischen K.o. in der zweiten Runde und musste im 25. Profikampf seine erste Niederlage einstecken.

Tyson Fury siegt und singt

Vor knapp 10.000 Zuschauern konnte der frühere WBO-Jugendweltmeister dem Druck nur in der ersten Runde standhalten. In der zweiten Runde drehte Fury auf. Nach einem ersten Niederschlag kam Schwarz noch einmal auf die Beine. Als Fury auf Schwarz einschlug, und der Deutsche nicht mehr aus der Ecke kam, brach Ringrichter Kenny Bayless den Kampf ab. Aus Schwarz' Ecke flog auch das weiße Handtuch, das den Wunsch nach einem Abbruch signalisierte.

Und Fury war noch in der Stimmung für eine musikalische Einlage: Schon vor dem Kampf hatte er eine Show geboten, der Brite kam im US-Flaggen-Outfit und zu James Browns "Living in America" zum Ring.

Danach sang er für seine Frau und die Zuschauer "I don't want to miss a thing" von Aerosmith - bekannt aus dem Film "Armageddon", passenderweise.

Tom Schwarz: "Tut mir leid für Deutschland"

"Deutschland, es tut mir leid", hielt ein lädierter und frustrierter Schwarz im Anschluss im MDR fest - Fury hatte ihm auch eine blutige Nase verpasst: "Ich hätte mich hier auch mit Doppeldeckung hinstellen können, aber das wäre gegen meine Ehre gewesen."

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Der dort kommentierende SPORT1-Experte Axel Schulz - der sich vor dem Kampf Sorgen machte, Schwarz gehe den Kampf vielleicht "zu locker" an - tröstete: "Tom ist gegen den Besten der Welt angetreten und für mich nicht völlig untergegangen." Schwarz habe zumindest versucht, Paroli zu bieten - gegen Furys Größen- und Reichweitenvorteil aber war kein Ankommen. Schwarz ist 1,97 Meter groß, doch Fury ist mit 2,06 Metern fast zehn Zentimeter größer als der Deutsche und verfügt dabei auch noch über eine Reichweite von 2,16 Metern.

US-Experten urteilten härter: "Es sah aus, als hätte er keine Ahnung gehabt, wie man gegen einen so großen Boxer kämpfen soll", notierte Dan Rafael vom übertragenden Sender ESPN.

Fury visiert Rückkampf gegen Deontay Wilder an

"The Gypsy King" Fury feierte im 29. Profikampf den 28. Sieg und blickt nun einem erneuten Duell mit WBC-Champion Deontay Wilder (USA) entgegen. Der erste Fight Anfang Dezember endete mit einem Remis. Es war der bislang einzige Profikampf, den der 2,06 m große Hüne aus England nicht zu seinen Gunsten entscheiden konnte.

Ende 2015 hatte sich Fury in Düsseldorf durch einen Sieg über Wladimir Klitschko alle drei WM-Titel des Ukrainers gesichert. Im Anschluss warf ihn eine Krise mit Drogen, Depressionen und Rücktrittserklärungen aus der Bahn, nun nimmt der Box-Riese einen erneuten Anlauf Richtung WM-Gürtel.

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