Wieso sieben DFB-Stars um mehr als den EM-Titel spielen

Wieso sieben DFB-Stars um mehr als den EM-Titel spielen
Wieso sieben DFB-Stars um mehr als den EM-Titel spielen

Die Fußball-Europameisterschaft (11. Juni bis 11. Juli) als großes Schaufenster: Wer spielt sich ins Rampenlicht, wer bleibt unter den Erwartungen - und vor allem auch: Für wen öffnet sich durch das Kontinental-Turnier ein Türchen zu einem anderen Klub oder wird die EM zum Sprungbrett für einen neuen Vertrag beim jetzigen Klub?

26 Spieler umfasst der Kader von Bundestrainer Joachim Löw, sieben DFB-Stars zocken ab jetzt um ihre (unklare) Zukunft - und können sich mit einer Ausnahme am Mittwochabend im Testspiel gegen Dänemark (Deutschland - Dänemark ab 21 Uhr im LIVETICKER) erstmals beweisen.

Hier können Sie sich den PDF-Spielplan der Fußball-EM 2021 herunterladen und im Anschluss ausdrucken

SPORT1 gibt einen Überblick. (NEWS: Alles zur EM)

Robin Gosens (26 Jahre / Atalanta Bergamo / Vertrag bis 2022):

Wie SPORT1 erfuhr, hat Atalanta Bergamo die Option gezogen, den Vertrag um ein weiteres Jahr bis 2023 zu verlängern. Gosens ist bei den Italienern zwar unumstrittener Stammspieler, würde im Sommer aber gerne wechseln, um den nächsten Schritt zu machen. (NEWS: DFB-Duo wieder fit)

Nach SPORT1-Informationen hat sich in den vergangenen Tagen der FC Barcelona bei seinem italienischen Berater gemeldet, um auszuloten, ob ein Wechsel realistisch ist.

Der Links-Allrounder träumt vor allem von einem Wechsel in die Bundesliga, weil er dort noch nie gespielt hat. Atalanta dürfte für Gosens mehr als 25 Millionen Euro Ablöse fordern. (SERVICE: Der Spielplan der EM)

Matthias Ginter (27 / Borussia Mönchengladbach / Vertrag bis 2022):

Dauerbrenner Ginter hat in dieser Saison 46 Pflichtspiele für Gladbach bestritten und sich längst auf die Zettel zahlreicher Top-Klubs verteidigt. Spanien-Meister Atlético Madrid war in der Vergangenheit immer wieder dran. Aktuell gibt es lose Anfragen von Vereinen. Ginter, der auch bei Löw zumeist gesetzt ist, will unbedingt international spielen. (DFB-Gegner Ungarn muss auf Top-Stars verzichten)

Sein Vertrag läuft 2022 aus. Gespräche hat es mit Gladbach bislang aber noch nicht gegeben. Der 37-malige Nationalspieler will die EM nutzen, um Eigenwerbung zu betreiben.

Antonio Rüdiger (28 / FC Chelsea / Vertrag bis 2022):

Der Chelsea-Star ist unter Löw gesetzt - und auch bei Thomas Tuchel. Sowohl im Verein als auch bei der Nationalmannschaft zeigte Rüdiger zuletzt starke Leistungen. Die bisherige Krönung der Saison war am vergangenen Wochenende der Triumph im Champions-League-Finale gegen Manchester City.

Sein Vertrag bei den Blues läuft allerdings im nächsten Jahr aus. Kurios: Im Herbst vergangenen Jahres, als Rüdiger zwischendurch seinen Stammplatz bei Chelsea verlor, plante er sogar den Abschied.

"Ich stand wirklich kurz davor zu gehen", verriet der 28-Jährige dazu dem kicker. "Es war zum Start in einer Saison mit einer EM am Ende, und auch gegenüber dem DFB sah ich mich in der Pflicht, mich nach Alternativen umzuschauen, um genug Spielpraxis zu erhalten."

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Nach der EM soll es nun aber Gespräche mit dem Klub geben. Bis dahin will Rüdiger auf dem Platz Gas geben, wie die anderen Teilnehmer am Champions-League-Finale soll er am Donnerstag zur Nationalmannschaft stoßen.

Niklas Süle (25 / FC Bayern / Vertrag bis 2022):

Die Vertragsgespräche mit dem FC Bayern laufen derzeit schleppend. Von einer Einigung sind die beiden Parteien derzeit noch weit entfernt, zumal die Bayern-Bosse die sportliche Entwicklung von Süle genau beobachten.

Mit Dayot Upamecano hat der Rekordmeister bereits einen großen Konkurrenten für die halbrechte Position in der Innenverteidigung verpflichtet. Allerdings kommt mit Julian Nagelsmann ein Trainer, unter dem Süle in Hoffenheim groß wurde.

Der Abwehr-Hüne wird immer wieder mit Vereinen aus der Premier League in Verbindung gebracht. Einigt er sich mit dem Rekordmeister nicht auf eine Vertragsverlängerung, dürfte Süle bei einem Top-Angebot bereits diesen Sommer wechseln. Denn ein ablösefreier Abgang im nächsten Jahr soll unbedingt vermieden werden.

Süle will sich bei der EM und in der Nationalmannschaft beweisen, hat allerdings Trainingsrückstand und von Löw Zusatzeinheiten aufgebrummt bekommen. Im Zusammenspiel mit DFB-Team-Rückkehrer Mats Hummels allerdings stand er im geheimen Abschlusstraining für das Testspiel gegen Dänemark überraschend in der A-Elf.

Marcel Halstenberg (29 / RB Leipzig / Vertrag bis 2022):

Seit sechs Jahren ist Halstenberg bei RB Leipzig und damit ein Urgestein. Doch Gespräche über eine Ausdehnung seines 2022 auslaufenden Vertrages hat es noch nicht gegeben - was allerdings vielmehr an Leipzig als an Halstenberg liegt. Nach SPORT1-Informationen würde der Abwehrspieler nämlich gerne bleiben. Doch die RB-Bosse zögern noch. Sie hoffen, dass Halstenberg eine gute EM spielt und im Sommer für eine Top-Summe verkauft wird.

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Lose Anfragen aus der Bundesliga gibt es. Auf der großen EM-Bühne könnte Halstenberg für sich trommeln.

Jonas Hofmann (28 / Borussia Mönchengladbach / Vertrag bis 2023):

Hofmann ist einer der wenigen Gewinner bei Gladbach. Er hat die Saison seines Lebens hinter sich und es auf 21 Torbeteiligungen in 33 Pflichtspielen gebracht.

Nach SPORT1-Informationen haben unter anderem Chelsea und Tottenham sowie Vereine aus Spanien Interesse am gebürtigen Heidelberger. Bei der Borussia steht Hofmann noch bis 2023 unter Vertrag. Eine Ausstiegsklausel hat er nicht. Ein Klub müsste eine Ablöse von rund 15 Millionen Euro zahlen.

Hofmann kann sich einen Wechsel grundsätzlich vorstellen, zumal Gladbach in der kommenden Saison nicht im internationalen Geschäft vertreten ist und es nahezu seine letzte Chance auf einen Auslandswechsel wäre. (NEWS: Alles zum DFB-Team)

Florian Neuhaus (24 / Borussia Mönchengladbach / Vertrag bis 2024):

Aufgrund einer Ausstiegsklausel kann Neuhaus die Fohlenelf bereits in diesem Sommer für rund 40 Millionen Euro verlassen. Konkrete Angebote liegen noch nicht vor.

Neuhaus selbst kann sich einen Verbleib bei der Borussia sehr gut vorstellen und fühlt sich im Verein wohl. Allerdings: Die Gladbacher haben das internationale Geschäft verpasst und Neuhaus will unbedingt Champions League spielen.

Spielt sich der 24-Jährige bei der EM ins Rampenlicht, könnte Bewegung reinkommen. Klar ist: Der gebürtige Bayer würde Gladbach nur für einen absoluten Top-Klub verlassen.