Kerber verliert - Fed-Cup-Team scheitert im Halbfinale

Angelique Kerber verlor das entscheidende Einzel gegen Petra Kvitova

Keine Chance gegen den Seriensieger: Die deutschen Fed-Cup-Frauen sind im Halbfinale gegen Tschechien klar gescheitert.

Angelique Kerber verlor am Sonntag in Stuttgart auch ihr zweites Einzel gegen die zweimalige Wimbledonsiegerin Petra Kvitova mit 2:6, 2:6. Obwohl die deutsche Nummer eins Julia Görges zuvor 6:4, 6:2 gegen Karolina Pliskova gewonnen und neue Hoffnung auf die Wende genährt hatte, führen die Tschechinnen damit uneinholbar mit 3:1.

Im abschließenden Doppel zwischen Tatjana Maria und Anna-Lena Grönefeld gegen Barbora Strycova/Katerina Siniakova geht es nur noch um Ergebniskosmetik. Die DTB-Auswahl verpasste somit die Chance, erstmals seit 1992 wieder ein Endspiel vor eigenem Publikum zu bestreiten.

Schwacher Auftakt für Deutschland

Stattdessen treffen nun die Tschechinnen, die in den letzten sieben Jahren fünfmal den Titel gewonnen haben, auf den Sieger der Partie zwischen Frankreich und den USA. Dort steht es nach dem ersten Tag 1:1.

Entscheidend war letztlich der Samstag, als die deutsche Doppelspitze kräftig unter die Räder gekommen war. So verlor die Weltranglistenelfte Görges in nur 63 Minuten 3:6, 2:6 gegen Petra Kvitova. Danach war auch die frühere Weltranglistenerste Kerber beim 5:7, 3:6 gegen Pliskova nahezu chancenlos.

Die Partie war damit quasi vorentschieden, auch wenn sich Teamchef Jens Gerlach dennoch kämpferisch gab: "Jetzt heißt es aufstehen, Krone richten, weitermachen", sagte er.

Görges spornt Teamkolleginnen an

Am Abend saß die Mannschaft zusammen und formulierte individuelle Kampfansagen. "Ich habe den Mädels gesagt, dass ich rausgehen werde, um zu gewinnen. Ich wollte die Bälle nicht verwalten, sondern angreifen", berichtete Görges.

Und tatsächlich präsentierte sich Görges wie ausgewechselt. Mit starkem Service kontrollierte die Weltranglistenelfte gegen Pliskova die Partie. Nur 27 Minuten benötigte die 29-Jährige zum Gewinn des ersten Satzes, nutzte im zweiten Durchgang ihre ersten beiden Breakchancen eiskalt und beendete das Match nach 55 Minuten mit einem Ass.

Auch das Publikum in der mit 4500 Zuschauern erneut ausverkauften Porsche-Arena machte sich nun bemerkbar. Hatten am Vortag noch die rund 500 mitgereisten tschechischen Anhänger akkustisch dominiert, herrschte jetzt eine feurige Atmosphäre.

Kerber gegen Kvitova chancenlos

"Es war eine unglaubliche Stimmung", sagte Görges anschließend: "Nur so geht es, dass man die Leute mitnimmt und sich auf dieser Wolke tragen lässt."

Doch die Hoffnung im deutschen Lager auf ein erfolgreiches Comeback erstickte wenig später im Keim. Kerber kassierte gegen Kvitova im ersten Durchgang drei Breaks und hatte große Probleme in die Partie zu finden.

Auch im zweiten Durchgang konnte die zweimalige Grand-Slam-Siegerin ihrer Gegnerin kaum einmal längere Ballwechsel aufzwingen. So machte die aufschlagstarke Tschechin am Ende kurzen Prozess.