Götze: "WM-Aus hat mich weitergebracht"

Mario Götze hat sich erneut mit den Machern seiner Dokumentation "Being Mario Götze" getroffen und dabei erstaunliche Details verraten.

"Es war ein großes Risiko in meiner damaligen Situation", sagte Götze über das siebenmonatige Projekt von DAZN. "Normalerweise macht man so etwas, wenn man 30 oder 35 Jahre alt ist und eine lange Geschichte mit vielen Wendungen zu erzählen hat. Für mich war es damals aber wichtig. Einerseits, um mich intensiv mit der Vergangenheit zu beschäftigen, andererseits, um mich für die Zukunft zu positionieren und zu zeigen, wer ich bin"

Götze spricht darin über die schwierige Zeit seiner Karriere und welche persönlichen Schlüsse er daraus gezogen hat - aber auch über seine aktuelle Situation in Dortmund und wo er seine Zukunft sieht.

"Ich glaube schon, dass die Doku die ideale Plattform für mich war, um zu zeigen, wie ich wirklich bin. Es ist wichtig, meinen ganzen Werdegang zu verstehen und ich glaube, dass die Doku bei manchen Journalisten und Medien etwas ausgelöst hat, das mir hilft. Vieles wird seitdem positiver gesehen."

WM-Aus? "Grenzwertig und hart"

Er werde nicht mehr so sehr auf das Final-Tor der WM 2014 reduziert, freut sich Götze. "Natürlich hat das auch etwas damit zu tun, dass es inzwischen fünf Jahre her ist, trotzdem scheint die Aktualität jetzt eine größere Rolle zu spielen, als es zuvor der Fall war."

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Dass er die WM 2018 in Russland verpasste, sei für ihn "grenzwertig und hart" gewesen. "Trotzdem war die Nichtnominierung mit zwölf Monaten Abstand eine wichtige Erfahrung für mich, aus der ich gelernt und die richtigen Schlüsse gezogen habe. Das hat mich einen Schritt weitergebracht".

Im Endeffekt habe der Mittelfeldspieler aber sogar vom WM-Aus profitiert, da er durch den langen Urlaub abschalten konnte. Geholfen hätten ihm dabei auch Entspannungsübungen: "Für mich persönlich sind sowohl Yoga als auch Meditation ein guter Ausgleich. Eine Art alternatives Training, das mir hilft."

In Sachen Vertragsverhandlungen mit dem BVB bleibt Götze, dessen Vertrag im kommenden Sommer ausläuft, entspannt. "Jeder hat seinen Wert, der Verein muss im Endeffekt entscheiden. Aber klar: In die Medien gehören solche finanziellen Themen eigentlich nicht."

"Ich finde Julian Brandt sehr, sehr gut"

Das Ausland spielt in Götzes Überlegungen durchaus eine Rolle: "Es ist natürlich ein Thema, weil es jetzt eben meine zehnte Bundesligasaison ist. Im Fußball kann alles passieren, aber es ist nicht so, dass ich mir generell Gedanken gemacht habe, wo ich unbedingt mal hin möchte. Stand jetzt habe ich noch ein Jahr Vertrag in Dortmund und fühle mich in der Bundesliga wohl. Sonst hätte ich hier nicht schon so lange gespielt."

Für die Neuzugänge hat Götze nur lobende Worte übrig - vor allem bei Julian Brandt. "Ich finde Julian Brandt sehr, sehr gut, habe ihn bei der Nationalmannschaft kennengelernt und glaube, dass er uns nochmal auf ein höheres Level bringen kann - gerade wenn man seine Leistungen aus der vergangenen Saison sieht. Er kann uns sowohl auf den Außenbahnen als auch im Zentrum ein Stück weit nach vorne bringen, es ist ein sehr guter Transfer für Borussia Dortmund."

Dankbar ist Götze darüber, dass ihn die BVB-Fans wieder ins Herz geschlossen haben. "Ich bin vor allem sehr froh, dass ich nach meiner Rückkehr wieder die Fans im Rücken habe. Natürlich musste man dafür auch Leistung zeigen, es ist also immer ein Geben und Nehmen. Und dann haben auch beide Seiten eine gewisse Dankbarkeit für die jeweiligen Dinge."