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Karrierebooster Gaming: Wie das Hobby eurer Bewerbung zum Erfolg verhelfen kann

Spielen im Team kann sich positiv auf die effektive Kommunikation im Beruf auswirken. - Copyright: PonyWang/Getty Images
Spielen im Team kann sich positiv auf die effektive Kommunikation im Beruf auswirken. - Copyright: PonyWang/Getty Images

Freizeitbeschäftigung Gaming – das ist schon lange ein Massenphänomen. Laut dem Branchenverband Game spielt deutlich über die Hälfte der Sechs- bis 69-Jährigen Videospiele. Wer allerdings gerade Bewerbungen schreibt, steht vor der Frage, ob sich daraus auch etwas für den Beruf gewinnen lässt. Gaming als Hobby im Lebenslauf angeben? Auf Nachfrage im Bewerbungsgespräch davon erzählen? Die Antwort ist: Es kommt drauf an. Aber Gamer zu sein, kann auch außerhalb der Games-Industrie in einigen Branchen ein Pluspunkt sein und wichtige Soft Skills belegen, wenn ihr es schlau kommuniziert.

Dazu gilt es noch einmal zu bedenken: Das Durchschnittsalter von Spielern in Deutschland liegt laut Bundesverband bei 37,9 Jahren. Sicherlich spielen davon nicht alle regelmäßig. Und ein großer Teil tummelt sich nicht unbedingt stundenlang in den neusten Online-Rollenspielen, sondern spielt eher Mobile Games. Aber: Auch außerhalb der Games-Branche ist es nicht unwahrscheinlich, dass auch eure künftige Führungskraft oder Personalverantwortliche selbst Videospiele spielt.

Gamer: Expertenwissen für die IT-Branche

Eine Branche, für die Gamer aus ihrem Hobby heraus Stärken mitbringen können, ist wenig überraschend der Bereich IT und Technik. Das erklärt Jannik Koerner von der IT-Personalberatung Ratbacher. "Geben Sie Gamern eine Chance", empfiehlt er Unternehmen in einem Blog-Beitrag. Denn das klassische Zocken sei mehr als nur ablenkender Zeitvertreib. Vielmehr würden Spielerinnen und Spieler die Fähigkeit entwickeln, schwere Herausforderungen zu lösen und sich eigenständig Fachwissen anzueignen.

Konkret spreche für die Bewerber, dass sie meist exzellentes Hardware-Fachwissen mitbringen. Sie wissen, was angesagt ist und kommen wird und rüsten durchaus oft selbst ihr Setup auf. Als Digital Natives seien sie außerdem rund um Software-Themen extrem versiert, meint Koerner.

Je nach bevorzugter Spielsparte bringe ihnen ihr Hobby zudem bei, sich schnell Fachsprachen anzueignen und sich ausdauernd und mithilfe von analytischem Denken auch größeren Herausforderungen zu stellen.

IT-Gehalt, IT, Gehälter
IT-Gehalt, IT, Gehälter

Soft Skills: Spiele können Kreativität, Kommunikation und Teamfähigkeit fördern

Die Ansicht vertritt nicht nur der Personalberater, sondern auch die Forschung. Forscher kamen bereits 2012 in einer Studie kam zu dem Schluss, dass bestimmte Videospiele soziale und kognitive Fähigkeiten fördern – etwa die Kommunikation, Aufmerksamkeitslenkung oder Reaktionsfähigkeit.

Ein weiteres Forschungsprojekt zeigte statistisch bedeutsame Zusammenhänge zwischen Management-Fähigkeiten und gutem Abschneiden im Echtzeit-Strategiespiel Civilization. Und eine 2019 im "Creativity Research Journal" erschienene Studie legte nahe, dass offene Spiele wie Minecraft, wenn sie ohne Anweisungen gespielt werden, die Kreativität fördern.

Kommunikation, Teamfähigkeit, Problemlösungsfähigkeit, Flexibilität, Ausdauer bei Misserfolgen, kreatives Denken, Zeit- und Ressourcenmanagement: alles Soft Skills, die für den Berufsalltag wichtig sein können. Wenn ihr beispielsweise in eurer Freizeit regelmäßig in eurem Hobby-Esports-Team spielt oder in Raids bei World of Warcraft regelmäßig Gruppen von 30 oder 40 Gamerinnen und Gamern koordiniert, habt ihr also durchaus die Möglichkeit, über euer Hobby Team-, Kommunikations- und Führungsfähigkeiten zu untermauern.

Dieses Wissen nutzen einige Arbeitgeber übrigens auch schon: Die deutsche Flugsicherung etwa spricht in ihrer Suche nach geeigneten Kandidaten gezielt Gamer an: "Top-Bezahlung, viel Freizeit und tolle Benefits: Starte als Gamer deine Fluglostenausbildung" steht in der gesponserten Anzeige, die bei Google erscheint, wenn man die Begriffe "Gaming und Job" googelt.

sb