Gefährliches Spiel mit einem NFL-Superstar?

Gefährliches Spiel mit einem NFL-Superstar?

Perfekte Vorbereitung oder unnötiges Risiko?

Diese Fragen stellen sich aktuell wohl viele Fans der Kansas City Chiefs. Beim 17:10-Erfolg in der Preseason gegen die Arizona Cardinals startete Patrick Mahomes und brachte insgesamt zehn seiner 18 Passversuche an den Mann. (NEWS: Alle aktuellen Infos zur NFL)

Am Ende standen für den Superstar 78 Yards, kein Touchdown und eine Interception zu Buche. Keine Zahlen, die des 2018er-MVP würdig wären. Darüber werden sich die Chiefs-Anhänger aber nicht den Kopf zerbrechen.

Vielmehr bereitet es Magenschmerzen, dass Mahomes gleich zweimal zu Boden gebracht wurde. Erst wurde er von Cornerback Malcolm Butler getacklet, beim zweiten Mal machte er die Bekanntschaft mit dem 262 Pfund schweren Linebacker Victor Dimukeje.

Es waren keine brutalen Tackles und der Chiefs-Quarterback hat in der Vergangenheit schon bewiesen, dass er Attacken wegstecken kann. Aber ist es nötig, ihn schon in der Pre-Season solch einem Verletzungsrisiko auszusetzen?

Andy Reid ratlos? “Wenn man ihn spielen lässt ...”

Eine Frage, die sich auch Chiefs-Coach Andy Reid stellt - und nur eine recht unbefriedigende Antwort weiß.

“Du wirst das nicht verhindern können: Wenn du ihn spielen lässt, wird er das Spiel spielen”, stellte er fast schon resigniert auf der Pressekonferenz nach dem Spiel gegen die Cardinals fest. (DATEN: Ergebnisse und Spielplan der NFL)

Man mag anmerken, warum sie Mahomes spielen lassen, wenn sie wissen, dass er sich nicht zurückhalten wird. Der 500-Millionen-Dollar-Mann hat aus der Franchise quasi im Alleingang ein Gewinnerteam gemacht.

In seinen drei Spielzeiten als Starting Quarterback in der NFL führte er Kansas zweimal in den Super Bowl, einmal konnte er ihn gewinnen.

Es wäre also grob fährlässig, den wichtigsten Spieler des Teams auch im Vorbereitungsspiel gegen die Minnesota Vikings auflaufen zu lassen.

Neuer Terminplan erfordert andere Herangehensweise

Natürlich könnte man nun anführen, dass die Starting Quarterbacks im dritten Preseason-Game immer die meiste Spielzeit erhalten. Aber in der kommenden Spielzeit wird es 17 Regular Games geben, weshalb das vierte Preseason-Game wegfällt.

Es ist auch richtig, dass zwischen dem Spiel gegen die Vikings und dem ersten Spiel der Regular Season - in Week 1 spielt Kansas gegen die Cleveland Browns - 16 Tage liegen.

Das ist eine sehr lange Zeit. Vor allem zu Beginn, wenn sich das Team noch finden muss. Denn gerade im Zusammenspiel mit Mecole Hardman gibt es noch einiges zu verbessern.

Patrick Mahomes sucht noch Abstimmung mit Hardman

Bei sechs Würfen auf den Wide Receiver brachte Mahomes nur zwei Bälle an. Dreimal verpasste er ihn in der Endzone, einmal kam es zu einer Interception.

Auch für die Zusammenarbeit mit der neuen Offensive Line, in der drei Rookies stehen, ist jeder Snap wertvoll. Aber am Ende ist es immer eine Frage von Ertrag und Nutzen.

In der vergangenen Saison gab es coronabedingt keine Preseason-Games und trotzdem lieferte Mahomes verlässlich ab. Der 25-Jährige ist also in der Lage, kalt in die Saison zu starten und direkt seine Leistung abzurufen.

Mahomes kann kalt starten

Immerhin gelangen ihm in der letztjährigen Regular Season beeindruckende 38 Touchdowns bei gerade einmal sechs Interceptions. Nach neun Spielen (8-1) stand er sogar bei unfassbaren 25 Touchdowns und lediglich einer Interception.

Es ist also ein gewagtes Spiel, dass die Chiefs mit ihrem Erfolgsgaranten treiben. (DATEN: Alle Tabellen der NFL)

Der Ertrag seiner Preseason-Auftritte ist gering, aber bei einer Verletzung können die Chiefs die kommende Saison wahrscheinlich schon abhaken.