"Das ist nicht möglich": Bayern-Star sorgt für Verblüffung

Fans des FC Bayern Basketball reiben sich beim Finalturnier der easycredit BBL verwundert die Augen, wenn sie Diego Flaccadori beobachten.

Denn der Guard des Titelverteidigers hat ein entscheidendes Element bei sich verändert.

Es geht nicht um seine Schuhe, seine Trikotnummer oder Ähnliches. Nein. Diego Flaccadori, Linkshänder, wirft plötzlich mit rechts.

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Und das erfolgreich: Eine hundertprozentige Quote gegen Crailsheim, ein Career High gegen Göttingen. Doch wie kam es dazu?

Flaccadori machte alles mit links

Mit fünf Jahren hat der Italiener begonnen, Basketball zu spielen.

Seitdem hat er alles mit seiner linken Hand gemacht – dribbeln, werfen, passen. Und auch zum Schreiben benutzt er seine linke Hand.

Er ist zum Basketballprofi geworden, hat in der italienischen Liga, der Nationalmannschaft, der BBL und der EuroLeague seinen Mann gestanden.

Es lässt sich also feststellen, dass Flaccadori durchaus mit links gut klar kam, wenngleich er in München auch (viel) Lehrgeld bezahlt.

Flaccadori verblüfft Kollegen: "Das ist nicht möglich"

Doch während beispielsweise Fußballprofi Leon Goretzka die Coronapause nutzte, um neue Muskel-Power zu erlangen, stellte Flaccadori kurzerhand seine Wurfhand um.

Drei Tage nach Unterbrechung der Saison ging Flaccadori ins Individualtraining und machte Übungen mit rechts. So weit, so normal.

Doch aus ein paar Würfen wurde eine halbe Stunde. "Ich hatte das nie im Sinn, aber es fühlte sich besser an, der Touch", verriet Flaccadori in der Final10-Kolumne auf der Bayern-Homepage.

Am Folgetag warf er einfach weiter mit der rechten Hand aus der Mitteldistanz, nach drei Wochen bewältigt Flaccadori auch die Umstellung zur Dreierdistanz nahezu mühelos.

Trainer und Spielerkollegen zeigen sich fassungslos. "Das geht nicht, das ist nicht möglich", sagte Petteri Koponen. Trainer Oliver Kostic lobte: "Die Mechanik seines Wurfs wirkt jetzt besser als zuvor."

Neue Waffe für die Bayern?

Insgesamt acht von 13 Würfen hat der 24-Jährige beim Finalturnier nun getroffen – ein beachtlicher Wert. Doch Flaccadori hat nicht komplett auf Rechts umgestellt, er dribbelt beispielsweise weiterhin vermehrt mit der linken Hand.

"Für den Verteidiger bin ich jetzt schwerer auszurechnen", erklärt Flaccadori, der in der Hauptrunde durchschnittlich nur 3,8 Punkte in 13,5 Minuten erzielte und 19,2 Prozent seiner Dreier traf, seine Beidhändigkeit.

"Der wundersame Weg in die Ambidextrie", schreibt der FC Bayern. Womöglich hat der Klub bald eine Offensivwaffe mehr.