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Geiger darf auf Tournee-Start weiter hoffen

Geiger darf auf Tournee-Start weiter hoffen

Der Traum vom Sieg bei der Vierschanzentournee wird für Karl Geiger schon vor dem ersten Sprung zur Nervenprobe. (Kalender Skispringen)

Der am 16. Dezember positiv auf das Coronavirus getestete Skiflug-Weltmeister wartet weiter auf die behördliche Freigabe. Der Deutsche Skiverband hielt dem 27-Jährigen auch am Samstag noch einen Platz im Aufgebot frei, Geigers Nominierung erfolge "nach Ablauf der Quarantänezeit und medizinischem Check-up" - doch die Zeit läuft.

Bundestrainer hält Geiger Platz frei

Kann Geiger bis zur Qualifikation für das erste Springen am Montag (16.30 Uhr) keinen negativen Test vorlegen, war es das mit dem Traum vom Tourneesieg.

"Wir hoffen natürlich, dass Karl Geiger unser Team bei der Tournee wieder verstärken kann. Karl ist seit dem positiven Test symptomfrei. Er ist hoch motiviert und hat sich während der Quarantäne fit gehalten und trainiert", sagte Bundestrainer Stefan Horngacher, der für den Auftakt in Oberstdorf und das Neujahrsspringen in Garmisch-Partenkirchen nur elf der zwölf möglichen Athleten fest nominierte.

Horngachers Ziel lautet, "um den Sieg mitzuspringen" und möglichst die DSV-Durststrecke seit dem Triumph von Sven Hannawald 2001/02 zu beenden. Der große Wurf ist einem - fitten - Geiger ebenso zuzutrauen wie dem zweimaligen Saisonsieger Markus Eisenbichler (Siegsdorf).

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Geiger muss in keinem Fall komplett auf die Tournee verzichten

Inwiefern Geiger seine Form konservieren konnte, ist aber eine spannende Frage. Der frischgebackene Familienvater war nach der Rückkehr von der Flug-WM in Planica positiv getestet worden und in häusliche Isolation gegangen. Er konnte seitdem nicht auf der Schanze trainieren und verpasste die abschließenden Lehrgänge kurz vor Weihnachten in Oberstdorf. Dort kommt die deutsche Tournee-Mannschaft am Sonntag zusammen.

In dieser stehen in Richard Freitag (Aue), Severin Freund (Rastbüchl) und Andreas Wellinger (Ruhpolding) drei Olympiasieger - allerdings hatte jeder Einzelne aus diesem Trio in der noch jungen Saison massiv mit der eigenen Form zu kämpfen. Für diese hochdekorierten Athleten steht einiges auf dem Spiel: Ab dem dritten Springen in Innsbruck (3. Januar) muss Horngacher sein Aufgebot von zwölf auf sechs Springer reduzieren. (Weltcupstände Skispringen)

Geiger müsste wohl in keinem Fall komplett auf die Tournee verzichten. Horngacher hatte schon vor Weihnachten klargestellt, es sei "definitiv" auch ein Tournee-Einstieg "für Innsbruck und Bischofshofen möglich. Dann ohne Fokus auf die Gesamtwertung, aber das sind ja auch Weltcups."

Positiver Coronatest war "anfangs ein Schock"

Als wären es nicht schon genug turbulente Wochen für Karl Geiger gewesen: Am 12. Dezember wurde er in Planica Skiflug-Weltmeister und feierte den größten Erfolg seiner Karriere. Zwei Tage später brachte seine Frau Franziska, die er im September geheiratet hatte, das erste gemeinsame Kind, Luisa, zur Welt. Geigers Welt war komplett rosarot.

Wiederum nur zwei Tage später fiel dann ein routinemäßiger Coronatest positiv aus. Das Ergebnis sei "anfangs ein Schock" für das Team gewesen, sagte Horngacher: "Wir waren perplex und mussten uns sammeln, sind dann aber sehr professionell mit der Sache umgegangen, Karl ist ja auch ein Vollprofi."

Während sich seine Teamkollegen auf der Oberstdorfer Schanze den Feinschliff holten, harrte Geiger in der Quarantäne der Dinge, musste sich mit leichtem Krafttraining physisch und mit der Hoffnung auf ein schnelles Comeback mental fithalten.

Das deutsche Aufgebot für die ersten beiden Springen im Überblick:

Moritz Baer (SF Gmund-Dürnbach), Markus Eisenbichler (TSV Siegsdorf), Richard Freitag (SG Nickelhütte Aue), Severin Freund (WSV DJK Rastbüchl), Martin Hamann (SG Nickelhütte Aue), Kilian Märkl (SC Partenkirchen), Pius Paschke (WSV Kiefersfelden), Luca Roth (SV Meßstetten), David Siegel (SV Baiersbronn), Constantin Schmid (WSV Oberaudorf), Andreas Wellinger (SC Ruhpolding). - Nominierung erfolgt nach Ablauf der Quarantänezeit und medizinischem Check-up: Karl Geiger (SC Oberstdorf)