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Gepfefferte Ansage! Nagelsmanns Probleme mit Gravenberch

Er wird sich über das Trainer-Beben an der Säbener Straße gefreut haben!

Ryan Gravenberch zählte zu den Stars beim FC Bayern, die überhaupt nicht mit Julian Nagelsmann zurechtkamen. Der vor der Saison für 18,5 Millionen Euro von Ajax Amsterdam verpflichtete Mittelfeldspieler bekam nur selten das Vertrauen des Ex-Trainers.

In den vergangenen fünf Partien stand Gravenberch insgesamt nur 20 Minuten auf dem Platz. Beim letzten Nagelsmann-Spiel - der 1:2-Niederlage in Leverkusen - schaffte er es nicht einmal in den Kader.

FC Bayern: Das vermisste Nagelsmann bei Ryan Gravenberch

Warum? Nagelsmann störte sich vor allem an der mangelnden Defensivarbeit von Gravenberch. Er und seine Assistenten um Dino Toppmöller wiesen ihn in Gesprächen immer wieder darauf hin, die Arbeit gegen den Ball nicht zu vernachlässigen.

Den ersten großen Ärger gab es rund um den 4:2-Sieg Mitte Oktober in der Champions League bei Viktoria Pilsen, als die Münchner nach Gravenberchs Einwechslung in der 56. Minute plötzlich schwammen und zwei Gegentore kassierten.

Der Niederländer wurde vom Trainerteam als Hauptverantwortlicher für die fehlende Balance im Mittelfeld ausgemacht - und seither vermehrt nur noch auf der Zehner-Position eingesetzt. Dort fühlte er sich jedoch nicht wohl und konnte sich kaum empfehlen - auch nicht für die niederländische Nationalelf, die letztlich ohne ihn zur WM reiste.

Gepfefferte Kabinen-Ansage!

Richtig krachte es nach SPORT1-Informationen in der Halbzeitpause des Testspiels gegen RB Salzburg (4:4) drei Monate später!

Gravenberch sollte eigentlich 90 Minuten bekommen, wurde nach einer Stunde aber schon ausgewechselt, weil er nach Ansicht von Nagelsmann in einigen Angriffssituationen der Salzburger zu lässig mit nach hinten lief. Joshua Kimmich spielte stattdessen durch.

Doch dem nicht genug: Nagelsmann soll den Neuzugang sogar vor versammelter Truppe in der Kabine rund gemacht haben! Seither spielte der 20-Jährige nur noch zweimal von Beginn an - kein einziges Mal über 90 Minuten.

Bayern-Versprechen bleibt unerfüllt

Damit missachtete Nagelsmann einen klaren Auftrag der Verantwortlichen um Hasan Salihamidzic. Diese hatten Gravenberch in den Gesprächen vor seinem Transfer an die Isar mit dem Argument überzeugt, er würde schon in seiner ersten Saison genügend Spielpraxis erhalten, und erwartet, dass sich Nagelsmann daranhält. Daher entschied sich Gravenberch dagegen, mit seinem ehemaligen Ajax-Coach Erik ten Hag zu Manchester United zu wechseln.

Doch Nagelsmann und seine Assistenten wurden nie richtig warm mit Gravenberch. Seine Reaktion: Er fühlte sich im Stich gelassen und schob Frust, anstatt das fehlende Vertrauen in Motivation umzuwandeln.

Gravenberch selbst soll intern schon das Wort „Vereinswechsel“ in den Mund genommen haben, auch wenn Salihamidzic schnell klar machte, dass er auf keinen Fall im Sommer gehen werde.

Tuchel bei Gravenberch gefordert

Jetzt ist Nagelsmann weg, der Konkurrenzkampf wieder angeheizt. Bringt Thomas Tuchel den talentierten Techniker in die Spur? (TAKTIK-ANALYSE: Krempelt Tuchel jetzt die Bayern um?)

Gravenberch will seine Chance nutzen. Doch falls daraus nichts wird, bleibt ein Wechsel im Sommer eine denkbare Option für ihn. Der FC Liverpool ist, wie SPORT1 bereits im Februar berichtete, interessiert.