Nach geplatztem Debüt: Die Folgen für Schumacher

Nach geplatztem Debüt: Die Folgen für Schumacher

Eigentlich war Regen immer Schumi-Wetter, aber diesmal haben Regen und Nebel über der Eifel das Formel-1-Trainingsdebüt von Mick Schumacher platzen lassen.

Grund: Der Rettungshubschrauber konnte nicht fliegen, die Sicherheit für die Fahrer konnte daher nicht gewährleistet werden. Nachdem die Sitzung abgesagt werden musste, erklärte Rennleiter Michael Masi denn auch: "Wenn es um das Wohl der Fahrer geht, gibt es keine Kompromisse." (Formel 1: Großer Preis der Eifel am Sonntag ab 14.10 Uhr im LIVETICKER)

Dagegen konnten auch die gut 15.000 Fans nichts ändern, die das Debüt von Mick Schumacher im Alfa Romeo-Ferrari so sehnlichst erleben wollten – 10.640 Tage, nachdem Michael Schumacher 1991 in Spa im Jordan-Ford seine ersten Formel-1-Trainingsrunden absolvierte.

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Alfa Romeo-Teammanager Beat Zehnder, der schon zu Mercedes-Junior-Team-Zeiten am silbernen Gruppe-C-Wagen von Michael Schumacher herumschraubte, war aber trotz der Enttäuschung von Schumacher Junior beeindruckt: "Mick ist sehr positiv eingestellt und lacht viel. Er weiß, dass es nicht seine und auch nicht unsere Idee war, im Oktober am Nürburgring zu fahren."

Mick Schumacher: Portugal-GP statt Nürburgring?

Damit hatte sich Schumachers F1-Debüt erst mal verschoben. Ein Einsatz im Nachmittagstraining war aus vielen Gründen nicht möglich: Das hätte das Team 18 Stunden vor Beginn der Session bei der Rennleitung beantragen müssen.

Noch wichtiger: Der aktuelle Alfa-Einsatzpilot Antonio Giovinazzi, der für Mick Schumacher am Vormittag das Cockpit geräumt hätte, muss Trainingseindrücke sammeln. "Antonio muss sich ja auch auf die Strecke einschießen", erklärt Teamchef Frédéric Vasseur.

Auch Mick Schumacher zeigt Verständnis. "Natürlich wäre ich gerne gefahren", räumt er ein, "aber ich bin eigentlich trotzdem ziemlich glücklich, dass ich überhaupt die Chance bekommen hätte. Ich bin ehrlich happy, die ganzen Einblicke zu bekommen. Ich war in Meetings mit dabei, konnte das Team kennenlernen und auch das Auto, wenn auch leider nicht auf der Strecke."

Verschoben ist aber nicht aufgehoben: Die nächste mögliche Einsatz wäre bereits beim GP von Portugal in zwei Wochen (23. bis 25. Oktober). Darüber wollen Ferrari und Alfa noch am Nürburgring-Wochenende diskutieren.

Auch in Portimao ist die Formel 2 nicht im Rahmenprogramm am Start - und der Sohn von Michael Schumacher wäre damit verfügbar. Genau wie beim Großen Preis der Türkei vom 13. bis 15. November in Istanbul.

Schumacher wartet auf nächste Chance

"Es wäre schön, noch mal eine Chance zu bekommen, sich zu zeigen", sagt Schumi Junior. "Aber die restliche Saison fährt die Formel 1 noch auf einer Reihe neuer Strecken, die die Stammfahrer selbst kennenlernen müssen. Das Debüt auf dem Nürburgring wäre speziell gewesen, aber für mich ist auch jede andere Strecke perfekt."

Ein Einsatz bei einem der beiden genannten Grand-Prix-Wochenenden wäre dennoch wichtig für den Deutschen. Denn bei den beiden Rennen in Bahrain (28./29. November und 5./6. Dezember) will Schumacher seine Führung in der Nachwuchsklasse verteidigen.

"Darauf liegt mein Fokus", betont der 21-Jährige. Ein doppelter Einsatz in Formel 1 und Formel 2 wäre zu stressig. Klappt es bis zu den Wüstenrennen nicht mit einem Freitags-Einsatz, bliebe nur noch das Formel-1-Finale in Abu Dhabi vom 11. bis 13. Dezember.

Dass ein Freitagstest ohnehin nur der Anfang wäre, davon ist Sebastian Vettel überzeugt. "Hoffentlich sehen wir ihn nächstes Jahr in einem Formel-1-Rennwagen. Ich bin mir sicher, das hier ist erst sowas wie der Anstoß für ihn", meint der scheidende Ferrari-Pilot.