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Darum ging es bei Neuer dann doch schnell

Diese Vertragsverlängerung kam schneller als erwartet. Zumindest, wenn man sich an die Worte von Manuel Neuer gehalten hat.

Am Sonntag, vor dem 2:0-Sieg bei Union Berlin, hatte Vorstandsboss Karl-Heinz Rummenigge zu den Vertragsverhandlungen mit dem Bayern-Kapitän vielsagend bei Sky erklärt:

"Wir sind in guten Gesprächen. Ich bin vorsichtig optimistisch, dass Manuel zeitnah das Angebot des FC Bayern annimmt. Beide Parteien wissen, was sie aneinander haben. Deshalb ist es eine Ehe, die auch in der Zukunft Bestand haben wird."

Nach Abpfiff klang Neuer deutlich defensiver: "Ich denke, dass Karl-Heinz Rummenigge im Bilde ist. Im Moment gibt es nichts zu verkünden, und dabei bleibe ich auch. Es gibt da kein Ultimatum. Wir sind beide optimistisch, aber es ist noch überhaupt nichts klar."

Neuer verlängert am Mittwoch bis 2023

Am Mittwochnachmittag, drei Tage später, verkündete der FC Bayern offiziell, dass der 34-Jährige seinen 2021 auslaufenden um zwei weitere Jahre verlängert hat.

Eine Entscheidung, die für das Management des künftigen Herausforderers Alexander Nübel übrigens nicht überraschend kam. Denn Nübel und sein Berater wussten bereits bei ihren Verhandlungen mit den Bayern, dass Neuer verlängern wird und es auf einen Vertrag bis 2023 herauslaufen soll.

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Jetzt ist es fix: Neuer bleibt Bayer!

Nach SPORT1-Informationen waren sich beide Seite bereits Anfang Mai über die Vertragsverlängerung einig. Bereits im Dezember vergangenen Jahres hatte SPORT1 gemeldet, dass Neuer bis 2023 verlängern wird.

Daraufhin folgten jedoch turbulente Wochen: Die Verkündung des Wechsels von Alexander Nübel im Januar sowie die SPORT1-Enthüllung, dass dem Noch-Schalker Einsätze bereits ab der kommenden Saison schriftlich garantiert sind.

Personalie Flick war Neuer wichtig

Ein wesentlicher Beschleuniger im Neuer-Poker war allerdings die Vertragsverlängerung mit Bayern-Cheftrainer Hansi Flick Anfang April. Kurze Zeit später, so ist es aus dem Umfeld Neuers zu hören, wurden die Gespräche mit den Bayern konkreter.

Bereits im Wintertrainingslager in Doha/Katar hatte der Nationaltorwart klargestellt, dass er seine Zukunft maßgeblich an die von Flick knüpft, der seinerzeit noch Interimstrainer war.

Eine kurze Eiszeit soll zwischen den beiden Parteien Mitte April geherrscht haben. Denn Neuer ärgerte sich darüber, dass aus den Vertragsverhandlungen durchgesickert war, dass er angeblich einen Vertrag bis 2025 sowie ein Jahressalär von über 20 Millionen Euro pro Jahr gefordert haben soll.

In einem Interview mit der BILD am Sonntag verschafften sich Neuer und sein Berater Thomas Kroth daraufhin medienwirksam Luft und beklagten unter anderem fehlende Wertschätzung. Rummenigge reagierte daraufhin öffentlich mit versöhnlichen Worten. Hinter verschlossenen Türen sollen sich beide Seiten daraufhin ausgesprochen und wieder angenähert haben.

Auch Torwart-Trainer Tapalovic darf bleiben

Die vergangenen Wochen beherrschte die Corona-Krise die Schlagzeilen, weshalb sich Neuer und der Verein darauf verständigt haben, dass die Vertragsverlängerung erst verkündet wird, wenn der Spielbetrieb wieder Fahrt aufgenommen hat.

"In den Wochen des Shutdowns als Folge der Corona-Pandemie wollte ich keine Entscheidung treffen, weil niemand wusste, ob, wann und wie es mit dem Bundesliga-Fußball überhaupt weitergeht", lässt sich der viermalige Welttorwart nun vom Verein zitieren.

Jetzt bleibt er den Bayern um mindestens zwei weitere Jahre erhalten. Auch, weil er mit seinem Torwart-Trainer Toni Tapalovic weiterarbeiten kann, dessen Arbeitspapier bislang nur bis 2021 Gültigkeit besaß.

"Da dies nun geklärt ist, sehe ich mit großem Optimismus in die Zukunft", sagt Neuer: "Ich fühle mich in Bayern sehr wohl und heimisch. Der FC Bayern ist und bleibt eine der europäischen Top-Adressen des Fußballs."