Werbung

Gosens zu Krisenklub Schalke? "Wäre immer noch grandios"

Den Titel als torgefährlichster Abwehrspieler Europas musste Robin Gosens zwar kürzlich an Sergio Ramos abtreten. Dennoch hat der Außenverteidiger von Atalanta Bergamo dem Superstar von Real Madrid etwas voraus.

Im Gegensatz zu Ramos, der seine zehn Saisontore vornehmlich vom Elfmeterpunkt erzielt hat, traf Gosens in der laufenden Saison in der Serie A neun Mal aus dem Spiel heraus.

Auch dank des 26-Jährigen spielt Atalanta die beste Saison der Klubgeschichte, hat als Tabellendritter die erneute Champions-League-Quali so gut wie sicher und spielt mit nicht zu unterschätzenden Außenseiterchancen beim Finalturnier der Königsklasse auch noch im August um den Henkelpott.

DAZN gratis testen und internationale Fußball-Highlights live & auf Abruf erleben | ANZEIGE

Das weckt Begehrlichkeiten. Und wie sieht Gosens selbst seine Zukunft? "Diese Frage kann ich nur unglaublich schwer beantworten. Auch weil das Coronavirus bei allen Vereinen Unsicherheit verursacht hat", sagt Gosens im Gespräch mit SPORT1.

Gosens über Gerüchte: "Das ist erst mal Wahnsinn"

Bis 2022 steht er bei "La Dea" ("Göttin") in der Lombardei unter Vertrag. Neben möglichen Interessenten aus England wurde Gosens zuletzt auch mit Klubs wie Inter Mailand oder Olympique Lyon in Verbindung gebracht.

Unmittelbar vor dem Topspiel gegen Spitzenreiter Juventus Turin am Samstagabend (Serie A: Juventus Turin - Atalanta Bergamo, ab 21.45 Uhr im LIVETICKER) lancierten italienische Medien zudem Gerüchte um ein angebliches Interesse der "Alten Dame" am deutschen Überflieger.

DAZN gratis testen und internationale Fußball-Highlights live & auf Abruf erleben | ANZEIGE

"Ich bin nicht auf den Kopf gefallen, ich les' natürlich auch ein paar Sachen über mich", räumt Gosens ein. "Wenn man mit gewissen internationalen Top-Vereinen in Verbindung gebracht wird, ist das erst mal Wahnsinn. Und es erzeugt immer noch ein bisschen Ungläubigkeit, dass man die Qualität hat, mal bei solchen Vereinen spielen zu können."

Der in Emmerich nahe der Grenze zu den Niederlanden geborene Gosens hat nie einen Hehl aus seinen Sympathien für den FC Schalke 04 gemacht. Wäre angesichts der aktuellen Krise Schalke überhaupt ein mögliches Ziel?

Schalke? "Weiß nicht, ob es sportlich Sinn ergeben würde"

"In erster Linie ist für mich wichtig, sollte ich denn überhaupt wechseln, dass ich ein sportliches Projekt finde, das zu mir passt", erklärt Gosens. "Ich habe immer gesagt, dass Schalke mein Herzensverein ist. Die dortigen Verantwortlichen haben von einem Neustart gesprochen, und wenn man dann irgendwie an einem Aufbau auf Schalke beteiligt sein könnte, wäre es immer noch grandios, bei so einem Verein spielen zu dürfen."

Schalke habe schwierige Jahre hinter sich, "aber ist keine kleine Adresse in Deutschland, sondern immer noch einer der großen Vereine mit einer gigantischen Fanschar", ergänzt Gosens. "Aber aktuell sieht es so aus, dass es für Schalke finanziell schwierig wäre, einen Transfer zu stemmen, und ich weiß auch nicht, ob es sportlich Sinn ergeben würde. So ehrlich muss ich sein."

Gosens, dessen Debüt in der deutschen Nationalmannschaft die Corona-Pause im März zunächst verhinderte, sieht in den Gerüchten aber auch eine Bestätigung für sich.

Das zeige ihm, "dass ich auf einem guten Weg bin und in dieser Saison einiges richtig mache. Aber ich kann ganz schwer sagen, wo meine Zukunft liegt", sagt Gosens und bekennt sich zu Atalanta: "Ich bin hier happy. Ich habe aber auch nie einen Hehl daraus gemacht, dass ich mal nach Deutschland wollen würde. Wann das der Fall sein könnte, weiß ich nicht."

Aktuell zählt für ihn sowieso nur die laufende Saison. Und da ist noch einiges möglich.

"Prost, Mahlzeit" - Gosens erheitert Titelchance

Vor dem Kracher gegen Juve gehe die italienische Presse schon voll darauf ab, erzählt Gosens lachend: "'Wir haben einen neuen Geheimfavoriten auf den Scudetto!' - Prost, Mahlzeit, sag' ich da!"

Zwar kassierte Juventus unter Woche beim 2:4 beim AC Milan die erste Niederlage seit dem Restart, doch selbst bei einem Dreier Atalantas, hätte die "Alte Dame" immer noch sechs Punkte Vorsprung vor der Göttin.

"Nur mal angenommen wir gewinnen dieses Spiel, was unfassbar schwierig ist, weil Juve das Nonplusultra der Liga ist: Dann sind es sechs Punkte, dann kann man theoretisch mal träumen - aber das bedeutet auch, wir müssten die restlichen sechs Spiele alle gewinnen und Juve müsste noch zweimal verlieren", rechnet Gosens vor. "Ob das realistisch ist, können Wissenschaftler gerne mal ausrechnen, aber ich glaube, die Wahrscheinlichkeit ist nicht ganz so groß."

Juve sei nicht unbedingt dafür bekannt, Punkte liegen zu lassen. Zugleich betont Gosens: "Was das aber auch bedeutet, wenn Atalanta sieben Spieltage vor Schluss mit dem Scudetto in Verbindung gebracht wird: dass wir eine Riesen-Saison spielen. Der Titel wäre ein Traum, klar, aber ich mache mir nicht die Illusion, dass es realistisch ist."