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Gräfe knallhart: “Vom DFB einen Arschtritt bekommen”

Gräfe knallhart: “Vom DFB einen Arschtritt bekommen”

Auf diese Art und Weise wurde noch kein Schiedsrichter von der Bundesliga-Bühne verabschiedet: Die Spieler von Borussia Dortmund und Bayer Leverkusen standen am 34. Spieltag der vergangenen Saison nach dem 3:1-Sieg des BVB Spalier für Manuel Gräfe, der nach Erreichen der Altersgrenze des Deutschen Fußball-Bundes seine Karriere beenden musste.

Und das obwohl der Unparteiische bei zahlreichen Spielern und Funktionären ein hohes Ansehen genoss. Im Anschluss verkündete Gräfe, vor Gericht ziehen und gegen den DFB wegen Altersdiskriminierung klagen zu wollen, um einen Strukturwandel innerhalb des Verbandes anzustoßen.

“Ich denke mal, es gibt einen Termin in einem Jahr. Das ist realistisch”, sagte Gräfe nun im Phrasenmäher-Podcast der Bild-Zeitung. “Es kann durchaus ein Rechtsstreit über Jahre werden.” (NEWS: Alle aktuellen Infos zur Bundesliga)

Gräfe kritisiert DFB mehrfach

Geht es nach Gräfe, hätte es allerdings gar nicht so weit kommen müssen: “Ich hätte es gern in einem Miteinander gesehen. Und deshalb gab es ja auch das Gespräch mit dem DFB und den Wunsch, die Anfragen – gerade von Guido Winkmann und mir”, erklärte der Berliner. “Man hätte das alles miteinander regeln können. Aber wie immer wird das dann in Hinterzimmern entschieden. Und ich glaube nicht aufgrund von Leistungsgedanken.”

Da Gräfe den DFB bereits in den Jahren zuvor mehrfach kritisiert hatte, waren die Verantwortlichen offenbar auch bei seinem Abschied nicht gut auf den Ex-Schiedsrichter zu sprechen.

Gräfe: “Nichts habe ich bekommen”

“Was habe ich bekommen vom DFB? Ich würde es mal so formulieren: Einen Arschtritt! Die waren froh, dass ich endlich raus bin”, sagte Gräfe über seinen Abschied vom DFB.

“Nichts habe ich bekommen. Keinen Anruf, nicht mal eine Standard-SMS, niemand war vor Ort”, betonte der 47-Jährige. (DATEN: Ergebnisse und Spielplan der Bundesliga)

Nichtsdestotrotz ist es Gräfe ein Anliegen, das Bild der deutschen Referees zu verbessern. Dabei denkt er beispielsweise an kurze, hilfreiche Schiedsrichter-Ansagen über die Lautsprecher in den Bundesliga-Stadien beim Einsatz des Video-Beweises.

Gräfe: “Das ist sowieso absolut unabdingbar. Das verstehe ich sowieso nicht. Das ist seit 20 Jahren oder so im Football möglich. Das sollte man auch in den Stadien hinbekommen, und die deutschen Schiedsrichter sind in der Lage, einen Satz geradeaus zu sprechen. Alle! Und zwar ganz sicher.”