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Großes Lob für mutigen "Supermensch" Neuer

Großes Lob für mutigen "Supermensch" Neuer
Großes Lob für mutigen "Supermensch" Neuer

Manuel Neuer ist im dritten EM-Gruppenspiel der deutschen Nationalmannschaft erneut mit einer Kapitänsbinde in Regenbogenfarben aufgelaufen - und hat dafür nun ein großes Lob kassiert.

Der Grimme-Online-Award-Träger Johannes Kram freute sich über den Mut des Superstars vom FC Bayern, der mit dem Armband ein Zeichen für Toleranz und Vielfalt setzen wollte. "Eigentlich hatte er nicht viel dabei zu gewinnen, außer den Sympathien der Community. Er hatte auch einiges zu verlieren", schrieb Kram in seinem Nollendorfblog.

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Der Aktivist und Autor ("Ich hab ja nichts gegen Schwule – Die schreckliche nette Homophobie in der Mitte der Gesellschaft") sagte über den Torhüter, dessen Team am Mittwoch nach einem zähen 2:2 gegen Ungarn das Achtelfinale erreicht hatte: "Neuer hat gezeigt, was mit Haltung alles möglich ist."

Die letzten Tage waren bestimmt von Diskussionen um die Erleuchtung der Allianz Arena in den Regenbogenfarben, auch in Reaktion auf ein in Ungarn verabschiedetes Gesetz, das "Werbung" für Homosexualität verboten hatte. Weil die UEFA die politisch motivierte Aktion nicht genehmigte, ging eine Protestwelle durch Deutschland.

Kram: Neuer ein seltenes Vorbild in Deutschland

Kram sieht in der Bewegung allerdings auch "Ungutes". Er moniert das "Pinkwashing in Politik und Wirtschaft". Der Regenbogen tauge im Vorfeld eines Fußballspiels auch dazu, "dass sich ein Land besser fühlen darf als ein anderes."

Doch all dies erkläre nicht die große Fahrt, die das queere Thema "unter dem Regenbogen in den letzten Tagen aufgenommen hat. Ein Superzug, auf den jeder aufspringen möchte, braucht einen Supermenschen, der ihn gestartet hat. Manuel Neuer konnte nicht wissen, was er mit der Entscheidung auslöste, als Kapitän der Nationalmannschaft die Regenbogenbinde bei diesem Turnier zu tragen."

Die Regenbogenflagge sei vor der EM kein Garant für Sympathien gewesen. "Manuel Neuer war das egal. Er hatte Haltung. Und er hatte eine Wirkungsmacht, die er bereit war, für diese Haltung einzubringen.", schrieb Kram weiter.

Er wolle die Aktion nicht überhöhen, aber es sei eben so: "Für das, was Manuel Neuer gemacht hat, gibt es in Deutschland wenige Vorbilder."