"Große Sch****": Hummels kritisiert Mitspieler deutlich

"Große Sch****": Hummels kritisiert Mitspieler deutlich

Es war eine Schlüsselszene bei der 0:1-Niederlage des BVB in Gladbach.

Fünf Minuten vor der Pause kam der bereits verwarnte Mahmoud Dahoud im Duell mit Joe Scally zu spät und beschwerte sich anschließend auch noch mit einer abfälligen Geste. Schiedsrichter Deniz Aytekin schickte Dahoud mit Gelb-Rot vom Platz. BVB-Abwehrchef Mats Hummels knöpfte sich nach der Partie Dahoud vor. (DATEN: Die Tabelle der Bundesliga)

„Große Sch... gebaut“: Hummels sauer auf Dahoud

„Zuallererst mache ich es ungern, aber ich fürchte, man muss die Gelb-Rote anführen“, sagte Hummels bei Sky, bevor er die Szene nochmals gesehen hatte. „Wir machen uns selber bei Rückstand durch Meckern das Leben schwer. Ich denke, Mo weiß, dass er da große Sch... gebaut hat. Ich hoffe, er weiß, dass das nie wieder vorkommen darf.“ (NEWS: Alle aktuellen Infos zur Bundesliga)

Hummels ergänzte: „Einmal darf es passieren, einmal kann man immer einen Fehler machen, aber danach ist es wichtig, einsichtig zu sein, das darf nie wieder passieren. Gelb-Rot wegen Meckern bei Rückstand in Gladbach, da gibt es keine Entschuldigung für. Dadurch wird das Spiel natürlich dann extrem schwierig.“

Dahoud hatte bereits in der zehnten Minute für ein Foul an Jonas Hofmann kurz vor dem Sechzehner berechtigterweise seine erste Gelbe Karte gesehen. Die Dortmunder verloren die Partie durch einen Treffer von Denis Zakaria (37.). (DATEN: Ergebnisse und Spielplan der Bundesliga)

Hummels: „Boah, ist das wenig“

Als Hummels die Szene noch einmal sah, meinte er:Boah, ist das wenig… er gibt ja Gelb wegen des Abwinkens. Dann sagen wir es so: Dann ist es doof, dem Schiedsrichter die Chance zu geben, eine Fehlentscheidung zu treffen. Und beides ist passiert. Es ist doof, ihm die Chance zu geben, aber ihn dafür runterzuschicken, ist meines Erachtens falsch.“

Zu Dahoud ergänzte er: „Man hat schon Gelb, dann keine Diskussion, du darfst dem Schiedsrichter nicht die Chance geben, dich runterzuschicken. Das ist für mich kein Platzverweis, aber er gibt ihm die Möglichkeit, im Sinne der Regeln Gelb zu zeigen.“

BVB-Trainer Marco Rose pflichtete Hummels am Sky-Mikrofon bei. „Da hat Mats absolut Recht, gar keine Frage“, sagte der 45-Jährige über die klaren Worte seines Kapitäns.

Rose kündigte darüber hinaus an, mit Dahoud über den Platzverweis sprechen zu wollen. „Wir haben noch genug Zeit, darüber zu reden in den nächsten Tagen. Wenn ein Spieler im Training eine Schiedsrichterentscheidung von mir so beantworten würde, hätte ich damit auch ein Problem“, fügte der Ex-Gladbach-Coach hinzu.

Dortmunds zukünftiger Sportdirektor Sebastian Kehl konnte Aytekins Entscheidung nicht nachvollziehen. „Das ist natürlich keine Gelbe Karte“, sagte Kehl und führte weiter aus: “Das Foul ist keine Gelbe Karte. Das Abwinken gibt er ja als zweite Gelbe Karte, und das ist, finde ich, in so einem Spiel in der 40. Minute einfach völlig übertrieben.“

Der Ex-Profi warf Aytekin fehlendes Fingerspitzengefühl vor. „Ich hatte auch nicht das Gefühl, ehrlich gesagt, dass Deniz in der Aktion wusste, dass er schon eine Gelbe hatte, weil er ihm erst die Gelbe gegeben hat und danach realisiert hat, es war Gelb-Rot. Ich finde, für so ein Ding muss er keine Gelb-Rote geben. Das habe ich ihm auch gerade in der Kabine persönlich gesagt“, erklärte Kehl und fügte hinzu: „Mit der Erfahrung, die er hat, muss er souveräner damit umgehen.“

Aytekin erklärt sich

Auch Aytekin selbst meldete sich zu Wort. Er habe bei einer Aktion von Raphael Guerreiro, der mehrfach abgewunken hatte, „unmissverständlich erklärt, dass ich solche Verhaltenswiesen einfach nicht dulde und nicht möchte. Das ist einfach ein sehr unschönes Bild für den Fußball. Wir haben auch ein Mindestmaß an Respekt verdient.“

Und „dann kam es zur zweiten Szene mit Dahoud. Auch er winkt einfach ab. In der Summe war es mir dann einfach zu viel. Weil insgesamt viel los war. Ich wollte das Verhalten für mich nicht mehr.“

Der Schiedsrichter räumte ein, dass man darüber diskutieren kann. Aber er stellte klar: „Das war ja wieder ein ganz klares Foulspiel. Warum macht man das als Spieler überhaupt? Das ist doch völlig unnötig. Das ist ein Foul“, sagte er: „Das war für mich zu viel. Mir ist der Respekt wichtig, auch wenn mir bewusst ist, dass der ein oder andere meint, das sei zu hart. Wir sollten darüber nachdenken, warum man solches Verhalten an den Tag legen muss.“

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