Hülkenberg-Crash: Schumacher reagiert mit Giftpfeil

Diese Gelegenheit zu einer Spitze gegen Haas und Günter Steiner hat sich Ralf Schumacher nicht nehmen lassen!

Nach dem Trainings-Crash von Nico Hülkenberg beim Großen Preis von Miami kommentierte der Sky-Experte das Geschehen mit einer Anspielung auf die Vorgeschichte des Teams mit seinem ausgebooteten Neffen Mick Schumacher - und darauf, wie Steiner mit Micks Crash umgegangen war.

Ralf Schumacher mit Spitze gegen Haas

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„Wenn die guten Gepflogenheiten des Teams beibehalten werden, werden wir morgen wissen, was der Crash gekostet hat - und spätestens nächstes Jahr bei der Netflix-Doku wissen wir, was darüber gedacht wird“, sagte der 47-Jährige.

Hintergrund der Aussagen: Steiner hatte Mick Schumacher nach dessen Unfällen in der ersten Saisonhälfte wiederholt öffentlich gemaßregelt und dabei auch die Kosten für die von Schumacher verursachten Schäden wiederholt öffentlich zum Thema gemacht.

„Ich schätze, wir reden hier von einem Schaden in Höhe von mindestens 500.000 Dollar, vielleicht sogar bis zu einer Million“, sagte Steiner nach Schumachers schwerem Trainings-Unfall in Saudi-Arabien im März 2022. In seinem jüngst veröffentlichten Buch „Driving to Survive“ schrieb Steiner, dass Schumachers Unfälle in Dschidda, Monaco und Suzuka das Team insgesamt 2 Millionen Dollar gekostet hätten.

Wie sehr das dem Sohn von Rekordweltmeister Michael Schumacher persönlich angelastet wurde, wurde durch die Ausstrahlung einer aktuellen Episode der Netflix-Doku „Drive to Survive“ noch deutlicher. Steiner und Teambesitzer Gene Haas stellten darin auch Schumachers Talent infrage (“Man kann es nicht kaufen und es nicht entwickeln“).

Schumacher verlor am Ende der Saison 2022 sein Cockpit bei Haas und auch seinen Job im Entwicklungsprogramm von Ferrari, stattdessen engagierte ihn Mercedes als Ersatzmann und Entwicklungshelfer.

Günter Steiner verärgerte Ralf Schumacher nachhaltig

Micks Onkel Ralf kritisierte im vergangenen Jahr immer wieder Steiners Umgang mit seinem Neffen und zweifelte auch die von Haas für den Wechsel vorgebrachte Begründung an, dass der erfahrenere Hülkenberg besser geeignet sei, um das Team voranzubringen.

Mick habe „keine faire Chance“ gehabt, konstatierte Ralf Schumacher in einem SPORT1-Interview vor eineinhalb Monaten und griff den Südtiroler Steiner scharf an: „Ich finde: Als gestandener Mann und auch als Vater geht man mit einem jungen Menschen nicht so um. Ja, Druck muss und kann jeder aushalten in der Formel 1. Aber das war einfach zu viel. Und ich glaube auch - und das stört mich am meisten: Wenn mein Bruder vor Ort gewesen wäre, hätte sich Günther Steiner oft anders verhalten.“

Nico Hülkenberg crasht: „Da hat er keine Chance“

Dass nun auch der in der WM-Wertung aktuell auf Rang 10 platzierte Hülkenberg einen Crash gebaut hat, provozierte den Spott mancher Mick-Fans in den sozialen Medien, auch Hülkenberg übte Selbstkritik - Ralf Schumacher hat allerdings klargestellt, dass er bei „Hülk“ keine große Schuld sieht.

Ihm sei - wie auch diversen anderen Fahrern, die in Miami die Kontrolle über ihren Boliden verloren - der generelle Mangel an Grip auf der Strecke zum Verhängnis geworden: „Nico kann in dem Moment gar nichts machen, der ist da schon auf dem Gas, da bricht das Heck aus und dann ist ein F1-Auto zu schnell, um es noch abzufangen, da hat er keine Chance.“ (DATEN: Die Fahrerwertung der Formel 1)

Auch Steiner scheint Hülkenberg den Crash nicht übelzunehmen, er betonte in seinem Fazit nach den ersten beiden Training-Sessions, dass Haas einen „guten Tag“ hinter sich habe: „Insgesamt sind wir sehr zufrieden.“

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