Den Haag: Klimaprotest in Badehose und Bikini, 1.000 Festnahmen

In Den Haag hat die niederländische Polizei bei einer Demonstration von Klima-Aktivist:innen rund 1.0000 Menschen festgenommen. Sie hatten zum wiederholten Mal einen Abschnitt der wichtigen Autobahn A12 in der Nähe des Parlaments- und Regierungssitzes blockiert - einige von ihnen, bei strahlendem Sonnenschein und Abkühlung durch Wasserwerfer, in Badehose und Bikini.

Mit der Aktion wollte die Gruppe Extinction Rebellion eigenen Angaben zufolge gegen die Energiepolitik der Regierung protestieren. Mehr als 3.000 Menschen hätten nach Schätzungen teilgenommen.

Euronews-Reporter Vincenzo Genovese in Den Haag berichtet, dass es der Polizei erst nach Stunden und dem Einsatz von Wasserwerfern gelungen sei, die Demonstrant:innen von der Straße zu entfernen. Rund 850 Festgenommene seien bereits ohne Anklage freigelassen worden. Bei den Verhaftungen seien einige der Demonstrant:innen leicht verletzt worden.

Die Protestler fordern ihre Regierung auf, Subventionen abzuschaffen und die Zusatzeinnahmen der fossilen Energiewirtschaft in eine gerechte Klimapolitik zu lenken.

Die Aktivisten behaupten, dass die niederländische Regierung fünfmal so viel Geld in Form von finanziellen Anreizen für den Sektor fossiler Brennstoffe ausgibt wie für das gesamte Budget zur Bekämpfung des Klimawandels.

Laut Polizeiangaben wurde hunderte Demonstranten von der Straße entfernt und in bereitstehende Busse gebracht. Einige hatten sich aneinander festgekettet. Laut der Nachrichtenagentur ANP setzte die Polizei Wasserwerfer ein, um die Demonstranten an der Blockade des Autobahnabschnitts zu hindern. Die Beamten hätten diesmal früher eingegriffen als bei vorherigen Störaktionen von Extinction Rebellion. Die Stadtverwaltung Den Haags hatte die Demonstranten zuvor gewarnt, dass eine Blockierung der Schnellstraße verboten sei.