Die kuriose Story um Gladbachs Elfer-Helden

Vor dieser Saison kannten ihn in Deutschland nur die Wenigsten.

Jetzt wissen sie auch beim Rekordmeister, wer dieser Ramy Bensebaini ist.

Den Linksverteidiger lotsten die Gladbacher in der Sommerpause von Stade Rennes an den Niederrhein, ein knappes halbes Jahr später wurde er zum viel umjubelten Matchwinner im Bundesliga-Gipfel gegen den FC Bayern.

Sippel musste Bensebaini erinnern

Dabei wäre er zum entscheidenden Strafstoß zum 2:1-Siegtreffer fast gar nicht angetreten. Nur Gladbachs Ersatztorwart Tobias Sippel war es zu verdanken, dass der Algerier sich dann doch den Ball schnappte - und ihn extrem abgezockt mit links ins rechte Eck jagte. (Das Spiel zum Nachlesen im TICKER)

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"Nach dem letzten Spiel gegen Freiburg, als Breel Embolo verschossen hatte, war klar, dass er erst einmal nicht mehr schießt", erklärte Bensebaini bei Sky: "Ich habe dann gesagt, okay dann mach ich es, falls wir einen Elfmeter bekommen. Aber ehrlich gesagt, habe ich das vergessen, als es dann Elfmeter gab. Unser Ersatztorwart Tobi Sippel hat mich daran erinnert, dass ich der Elfmeterschütze bin."

Wobei es ihm wichtig war zu betonen, dass Embolo normalerweise ein sehr guter Strafstoßschütze sei.

Auch Gladbachs Trainer Marco Rose konnte sich glücklich schätzen, seinen Ersatztorwart auf der Bank zu wissen. "Um ehrlich zu sein, hat das der Sippi bestimmt. Der ist sofort hochgeschossen und hat gesagt, Ramy soll sich den Ball nehmen", erinnerte sich Rose bei der Pressekonferenz an die entscheidende Situation des Spiels und stellte mit einem Augenzwinkern klar, wer in Zukunft die Gladbacher Elfmeterschützen bestimmt: "Das macht ab sofort der zweite Torwart bei uns."

Bensebaini: "...dann klappt das schon"

Daran, dass er in der Nachspielzeit im Nervenduell gegen Bayern-Keeper Manuel Neuer scheitern könnte, habe er nicht gedacht, so Bensebaini.

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"Natürlich war da Druck bei einem Elfmeter kurz vor Schluss. Manuel Neuer hat sich groß gemacht. Man weiß, dass er ein guter Torwart ist", sagte der 24-Jährige: "Aber ich trainiere immer Elfmeter nach dem Training. Ich fühlte mich sicher und habe mir gesagt, ich mache alles wie im Training. Dann klappt das schon."

Der algerische Nationalspieler, der Oscar Wendt auf der linken Abwehrseite verdrängte, war aber nicht nur aufgrund des verwandelten Elfmeters der Mann des Spiels. Sein Ausgleich per Kopf nach einer Ecke von Jonas Hofmann war das Signal zur erfolgreichen Aufholjagd.

"Wir kennen seine Kopfballstärke. Wir wissen, dass er einen guten linken Fuß hat. Er hat der Mannschaft heute richtig weitergeholfen", sagte Rose, der nach Spielen normalerweise nur über das Kollektiv spricht. Hier aber machte er eine Ausnahme.