Hoeneß poltert gegen Premier League

Ehrenpräsident Uli Hoeneß vom FC Bayern hat gegen die Premier League gepoltert.

„Die sind nicht besser als wir, die haben nur mehr Geld zur Verfügung“, schimpfte er in der Sport Bild.

„Der sportliche Vorteil der Premier League ist mit fremdem Geld erkauft. Unser großer Vorteil ist die Unabhängigkeit von Oligarchen, von ganzen Staaten“, meint Hoeneß: „Das wird sich mittelfristig irgendwann zugunsten der Bundesliga auswirken.“

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Der FCB selbst könne bei Transfers auch damit punkten, dass unzählige ehemalige Spieler positiv über ihren Ex-Klub sprechen.

Hoeneß: Bayern „kein Söldnerverein“

„Dass wir ein familiärer Klub sind, dass es bei uns menschlich zugeht, weiß mittlerweile ganz Europa. Mit Oliver Kahn und Hasan Salihamidzic hat es eine Zeit lang gedauert, doch jetzt habe ich zum ersten Mal das Gefühl, dass auch bei den beiden Bayern kein Söldnerverein ist, wo die Spieler nur des Geldes wegen spielen.“ (DATEN: Die Tabelle der Bundesliga)

Zudem gebe es den Standortvorteil der Stadt München: „Davon könnte die Liga auch in den nächsten Jahren profitieren.“

Hoeneß beim Schneeschaufeln

In seiner Zeit als Verantwortlicher beim FC Bayern war sich Hoeneß über all die Jahre nicht zu schade, selbst mit anzupacken.

„Wenn Schnee fiel und es noch keine Rasenheizung gab, habe ich beim Freischaufeln mitgeholfen, geschwitzt wie ein Schwein, da habe ich bis heute noch Kreuzschmerzen“, sagte der heute 70-Jährige in der Sport Bild.

Er habe „mit den Spielern Schafkopf gespielt, ihre Stollen angeschraubt, mit ihnen vor dem Spiel in der Kabine den Ball hochgehalten, zur Halbzeit war ich immer ganz nah dran.“ (NEWS: Alle aktuellen Infos zur Bundesliga)

Hoeneß, zwischen 1979 und 2009 als Bayern-Manager und zwischen 2009 und 2014 und 2016 und 2019 als Präsident aktiv, glaubt: „Das wäre schwierig heute, weil darüber in epischer Breite berichtet würde.“

Deisler? „Bis zum letzten Moment menschlich gehandelt“

Und auch für Klubs („Es gibt fast keinen Verein in der Bundesliga, dem von uns nicht geholfen wurde“) oder Spieler in Not setzte er sich ein – wie beispielsweise für Ex-Nationalspieler Sebastian Deisler, der an Depressionen litt und als Folge von Erkrankungen und Verletzungen 2007 im Alter von 27 Jahren seine Karriere beendete. (News: Bayern-Neuzugang verblüfft Hoeneß)

„Als er an Depressionen erkrankt war, haben wir bis zum letzten Moment menschlich gehandelt. Obwohl wir viel Geld verloren, haben wir ihn und seinen Berater auch die letzten drei Jahre weiterbezahlt, obwohl wir vor Gericht hätten streiten können“, sagte Hoeneß. (DATEN: Ergebnisse und Spielplan der Bundesliga)

„Menschlichkeit“, so fügte er an, „heißt, auch mal großzügig sein, Schwächen zu tolerieren, was zunächst nicht zum Vorteil des Klubs war. Zu zeigen, dass Bayern München eben kein Söldnerverein ist. So was spricht sich rum.“

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