"Sowas darf nicht passieren": Löw legt Finger in die Wunde

Die deutsche Nationalmannschaft hat sich für die Europameisterschaft warmgeschossen. Das Team von Bundestrainer Joachim Löw fertigte Lettland in Düsseldorf mit 7:1 (5:0) ab.

Deutschland zeigte sich dabei sehr spielfreudig und kreativ. Diese Form gilt es ins anstehende Turnier mitzunehmen.

Wie sahen die Beteiligten den letzten Auftritt des DFB-Teams vor der EURO 2020, die für die Mannschaft am 15. Juni gegen Frankreich beginnt?

SPORT1 fasst die Stimmen zum Spiel von RTL und aus der Pressekonferenz zusammen.

Müller hofft auf sein erstes EM-Tor

Thomas Müller: "Das Ergebnis war heute nicht das Wichtigste. Die Art und Weise, wie wir unser Spiel haben wollten und es auch umsetzen konnten, war wichtig. Ein deutlicher Sieg von uns ist schon länger her. Das hat sich heute schon gut angefühlt. Die Abläufe aus dem Training hat man auf dem Platz gesehen. Klar wird Frankreich eine andere Hausnummer als Lettland. Dennoch haben wir ein sehr überzeugendes Spiel gesehen. Wir konnten in den letzten Wochen detaillierter an Abläufen arbeiten und an der Abstimmung zwischen den Reihen und den einzelnen Positionen. Wir haben die Letten mit Ball dort reingelockt, wo wir sie haben wollten. Wir haben die Bälle auch schnell wieder erobert und die Torchancen dann auch reingemacht."

Über das noch fehlende EM-Tor in seiner Karriere: "Das wäre natürlich Ziel des Ganzen, dass man auch beim Turnier ein Tor macht."

Ziel bei der EM? "Wir wollen schwungvollen, leidenschaftlichen und attraktiven Fußball spielen. Und wer uns kennt, der weiß, dass wenn man mal gut reinkommt... Wir haben uns jedenfalls bis Mitte Juli nichts vorgenommen." (lacht)

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Löw legt Finger in die Wunde

Joachim Löw (Bundestrainer): "Wir haben heute schon viele gute Dinge gemacht, gute Ansätze gezeigt. Wir haben in den letzten Tagen viel gesprochen, was muss verbessert werden. Es war viel Tempo drin in der ersten Halbzeit, im Lauf der zweiten Halbzeit haben wir allerdings Tempo rausgenommen. Das lag wahrscheinlich auch daran, dass wir viel und intensiv trainiert haben in den letzten Wochen. Tempo und Intensität müssen aber noch mehr gesteigert werden in nächster Zeit, dann sind wir auf einem guten Weg."

Über die Chancenverwertung: "Das Ausnutzen der Chancen heute war konsequenter. Das war ja immer wieder Thema in den letzten Monaten. Manchmal machen wir uns dadurch das Leben schwer, wenn wir nicht konsequent genug bis zum Ende agieren. Das ist das, was wir brauchen."

Über die vielen vertikalen Läufe: "Da haben wir Wert daraufgelegt, wenn ein Gegner tief steht, dass wir in die Räume kommen. Das ist die Voraussetzung, wenn man defensive Gegner vor Probleme stellen will."

Über das Gegentor: "Es war zuerst einmal ein klasse Schuss, eigentlich unhaltbar. Aber das Problem vorher ist angesprochen worden: Einwürfe sind eigentlich Standardsituationen für den Gegner, sowas kann man insgesamt besser verteidigen. Da gibt es eine klare Zuordnung, Mann gegen Mann, sowas darf eigentlich nicht passieren. Das sind so Situationen, wenn man in Momenten nicht wachsam ist, bestrafen uns die Gegner. Über 90 Minuten die Konzentration hochzuhalten, da haben wir noch Verbesserungsbedarf. Aber das war heute schon besser als gegen Dänemark."

Über die Aufstellung bei der EM: "Es war wichtig, dass wir uns insgesamt nochmal einspielen. Welche Mannschaft genau die gegen Frankreich spielt, weiß ich noch nicht. Ein Großteil vom Team heute wird auf dem Platz stehen."

Im Video: Löw will mit Variabilität zum Erfolg