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Hamilton gewinnt 1000. Rennen - Vettel profitiert von Teamorder

Mercedes-Pilot Lewis Hamilton hat das Rennen in Shanghai vor Valtteri Bottas gewonnen

Die Wende verpasst, Mercedes den nächsten Doppelsieg und die souveräne WM-Führung auf dem Silbertablett serviert. Die Durststrecke von Sebastian Vettel hat auch beim 1000. Rennen der Formel-1-Geschichte kein Ende gefunden.

Der Ferrari-Pilot blieb beim Großen Preis von China als Dritter zum elften Mal in Folge ohne Sieg - auch weil sein Ferrari-Team durch ein taktisches Waterloo den Silberpfeil-Piloten Lewis Hamilton und Valtteri Bottas die obersten Plätze auf dem Podium nahezu kampflos überließ.

Vettel profitierte im Kampf um das Podest allerdings zu Beginn des Rennens von einer Teamorder, die ihn an Leclerc vorbeibrachte. Der junge Monegasse war darüber erbost, zumal er nach einem fragwürdig späten Boxenstopp auch noch dem Niederländer Max Verstappen im Red Bull den Vortritt lassen musste.

Quali-Kontroverse: Hamilton widerspricht Verstappen

Lange Zeit sah es danach aus, als ob Vettel den Punkt für die schnellste Rennrunde bekommen würde, doch in der vorletzten Runde schnappte ihm Red-Bull-Pilot Pierre Gasly diesen Trostpreis weg

Hamilton übernimmt Gesamtführung

Mercedes dagegen verlässt Shanghai nach einem ungefährdeten Doppelerfolg als klarer WM-Spitzenreiter in beiden Wertungen.

Bei den Fahrern übernahm der fünfmalige Champion Hamilton (England) mit seinem 75. Karrieresieg und dem sechsten China-Erfolg mit 68 Punkten erstmals in der Saison die Führung vom Finnen Bottas (62).

Vettel verbesserte sich mit 37 Zählern auf Rang vier, der Rückstand zur Spitze ist aber nach drei WM-Läufen bereits groß - und für die ungeduldigen Tifosi und den ehrgeizigen Vettel zählt nichts anderes als die WM. Verstappen ist Dritter mit 39 Zählern, Leclerc folgt Vettel nun als Fünfter (36).

1.000 Rennen: An diese Meilensteine erinnern sich die Formel-1-Piloten

Vettel verliert Start gegen Leclerc

Während Vettel beim Start seinen dritten Platz an Leclerc verlor, zog Hamilton vor der ersten Kurve an Pole-Setter Bottas vorbei.

Vettel war in der Folge etwas schneller als sein Teamkollege, doch er fand auf der Strecke kein Vorbeikommen. Erst in der zehnten Runde wurde der Monegasse via Boxenfunk aufgefordert, schneller zu fahren - oder Vettel passieren zu lassen.

Leclerc machte kurz darauf zähneknirschend Platz, doch Hamilton an der Spitze war bereits neun Sekunden voraus und kein realistisches Ziel mehr für den Heppenheimer.

Weil auch Vettel wegen einiger Verbremser nicht von Leclerc wegkam, reagierte der Newcomer in seinem ersten dritten Rennen für Ferrari ungehalten: "Ich weiß nicht, was wir hier machen, aber ich bin schneller."

Vettel liefert sich Kampf mit Verstappen

Nach 18 Runden holte sich Vettel zum ersten Mal neue Reifen, der 31-Jährige kam direkt vor dem Red Bull von Verstappen auf die Strecke.

Der für seine aggressive Fahrweise bekannte Niederländer fackelte nicht lange und setzte schon nach einer Runde zum Überholen an. Vettel verteidigte sich entschlossen gegen Verstappen, der sich am Samstag im Qualifying von Vettel behindert gefühlt und Rache geschworen hatte.

Mercedes konnte derweil in Ruhe seine Reifenwechsel durchziehen und den dritten Doppelsieg des Jahres frühzeitig absichern. Es läuft frühzeitig auf die sechste Saison in Folge hinaus, in der die Silberpfeile nicht zu schlagen sind.

Für den Emmericher Nico Hülkenberg im Renault war das Rennen nach 17 von 56 Runden wegen technischer Probleme beendet.

Trotz Jubiläum wenige Ex-Fahrer in China

Der Rahmen beim 1000. Grand Prix war ernüchternd. Zwar waren die Tribünen am Sonntag gut gefüllt, doch kaum ein Formel-1-Held von einst hatte sich für das große Jubiläum auf den Weg ins Reich der Mitte gemacht.

Neben den drei noch aktiven Champions Hamilton, Vettel und Kimi Räikkönen (Finnland/Alfa Romeo) waren nur Alain Prost (Renault-Repräsentant) sowie die TV-Experten Nico Rosberg und Damon Hill vor Ort.

Ein großer roter Teppich mit ein paar Reliquien aus knapp 70 Jahren Formel 1 zierte das Paddock, ansonsten unterschied sich das groß beworbene 1000. Rennen kaum von anderen Grands Prix in Übersee.

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