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Handball-Bundesliga braucht Neustart im Herbst "zwingend"

Die Handball-Bundesliga (HBL) hat sich für ihren Neustart den Herbst zum Ziel gesetzt.

"Wir müssen zwingend im September oder Oktober wieder spielen, um nicht von der Bildfläche zu verschwinden", sagte HBL-Geschäftsführer Frank Bohmann dem SID: "Wir brauchen natürlich die öffentliche Aufmerksamkeit. Fakt ist: Die Spieler können nur sexy bleiben, wenn sie irgendwann auch wieder bei ihrem Sport zu sehen sind."

Für den Restart der aufgrund der Corona-Pandemie seit März pausierenden Liga wünscht sich Bohmann Spiele vor Zuschauern, "in allerhöchster Not" müsse man aber auch Geisterspiele durchführen. "Doch allen muss klar sein, dass dies kein Dauerzustand sein kann. Sonst fressen uns die Betriebskosten auf", sagte der HBL-Chef.

Hanning: "Geisterspiele zwingend notwendig"

Bob Hanning, Geschäftsführer des Bundesligisten Füchse Berlin, sieht das genauso.

"Geisterspiele machen keinen Spaß, schließlich leben wir emotional und auch wirtschaftlich von unseren Fans", sagte Hanning dem SID: "Aber um möglichst schnell wieder in einen Wettkampf-Rhythmus zu kommen, sind Geisterspiele zwingend notwendig."

Den angepeilten Starttermin im Herbst hält Hanning für richtig, sagt aber auch: "Schon vorher müssen wir Formen finden, um öffentlich im Gespräch zu bleiben. Damit wir den Anschluss auch zu anderen Sportarten nicht verlieren." Keine Sichtbarkeit zu haben sei "alles andere als produktiv für unsere Sportart. Wir müssen jetzt viele richtige Entscheidungen treffen."

Hanning lobt Basketballer

Die Klubs der HBL hatten ihre Saison im Zuge der Corona-Krise im April abgebrochen und sich gegen ein Konzept mit Geisterspielen im Sommer, ähnlich wie es der Basketball nun umsetzt, entschieden.

"Ich gucke nicht neidisch auf die Basketballer, finde es sogar gut, dass sie ihre Saison zu Ende spielen. Das führt ein Stückchen zur Normalität zurück und kann uns helfen auf dem Weg zu unserem Restart", sagte Hanning.

Auch Bohmann findet die Pläne "super und bewundernswert. Da stecken viel Arbeit und eine Menge finanzieller Mittel drin. Wir können uns einiges auf dem Konzept abschauen."