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Darum hat Hamilton seinen Vertrag noch nicht verlängert

Eigentlich ist die Sache bei Mercedes klar.

Die Silberpfeile wollen auch in der nächsten Formel-1-Saison mit ihrem alt bekannten Fahrer-Duo weitermachen. "Wir werden die Hochzeit bald bekanntgeben. Mercedes, mich selbst, Lewis und Valtteri. Im Grunde genommen ist es ein Vierer, den wir da haben. Das ist es, was wir gern tun würden. Es gibt keinen Grund, uns schon aufzulösen", sagte Motorsportchef Toto Wolff vor wenigen Tagen in Silverstone.

Beim Finnen Bottas wurde inzwischen bereits Verzug gemeldet. Der 30-Jährige hat für die kommende Saison einen Einjahresvertrag unterschrieben.

Aber was ist mit Lewis Hamilton, warum hat der sechsmalige Weltmeister noch nicht unterschrieben?

Hamilton findet Zeitpunkt unpassend

Eigenen Angaben zufolge hat der Brite die Gespräche mit seinem Arbeitgeber überhaupt noch nicht aufgenommen. Der Grund dafür liegt in der Coronakrise.

Hamiltons derzeitiger Vertrag läuft im Dezember aus und ist mit rund 40 Millionen Pfund pro Jahr dotiert. Nachdem vor kurzem Daimler-Boss Ola Källenius verkündet hatte, dass im Rahmen der Corona-Krise mehr als die zuvor angekündigten 15.000 Arbeitsplätze gestrichen werden müssen, empfindet der Sportler Verhandlungen derzeit als taktlos.

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"Letztendlich fühlt es sich ehrlich gesagt nicht wie der richtige Zeitpunkt an, sich hinzusetzen und darüber zu reden. Wenn man an so viele Menschen in der Welt denkt, die ihren Arbeitsplatz verloren haben, und sich dann hinsetzt und einen großen Vertrag aushandeln will, dann fühlt es sich nicht wie die wichtigste Sache an, auf die ich in dieser Sekunde Zeit verwenden muss", erklärte der Brite.

Einigung mit Mercedes kein Problem

An grundsätzlicher Einigkeit mangelt es demnach aber nicht. "Ich möchte mit dem Team weitermachen, und es ist keine große Anstrengung für uns, uns hinzusetzen und es zu erledigen. Es ist nur so, dass ich mich im Moment nicht wohl dabei fühle, also werde ich noch etwas länger warten", sagte Hamilton weiter.

Erst am vergangenen Rennwochenende hatte der Champion betont, dass er noch nicht einmal damit begonnen habe, mit Wolff über die Konditionen eines neuen Kontraktes zu sprechen.

Ohnehin interessiert sich der Brite derzeit viel mehr für andere Themen. Das Titelrennen in dieser Saison falle in "das wichtigste Jahr seines Lebens", so Hamilton, der für den Kampf gegen Rassismus kämpft und die Black-Lives-Matter-Bewegung unterstützt.

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Andere Prioritäten bei Hamilton

Am Donnerstag, vor dem GP zum 70-jährigen Jubiläum der Formel 1, sagte der 35-Jährige zudem, er wolle sich im Team engagieren, um bei der Umsetzung des verstärkten Diversity-Programms zu helfen (Formel 1, Grand Prix zum 70. Geburtstag der Formel 1, So., ab 15.10 Uhr im LIVETICKER).

"Ich spreche mit niemandem sonst und ich freue mich darauf, weiterzumachen, zumal wir gerade als Team ein neues Kapitel begonnen haben, was die Art und Weise betrifft, wie wir uns weiterbilden, wie wir verstehen, was wir tun werden, um zu mehr Vielfalt und Integration beizutragen. Ich bin sehr gespannt darauf, was mit Mercedes-Benz und diesem Team möglich ist. Irgendwann wird es soweit sein, so dass ich nicht gestresst bin."

In der Fahrerwertung hat Hamilton einen satten Vorsprung von 30 Punkten vor seinem Teamkollegen Bottas, Max Verstappen im Red Bull liegt als Dritter schon 36 Punkte zurück.