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"Hat mich wütend gemacht" - Thiago Silva schießt gegen PSG

Eigentlich ist Thiago Silva nicht als Lautsprecher bekannt. Der Brasilianer hält sich sonst verbal eher zurück. Doch nun teilt der Routinier richtig aus.

In einem Interview mit France Football greift der Innenverteidiger den Sportdirektor von Paris Saint-Germain an. An seinem Landsmann Leonardo (51) lässt der brasilianische Verteidiger kein gutes Haar.

Der Grund: Paris hatte den Vertrag mit Silva nach acht Jahren im Sommer nicht mehr verlängert und den Kapitän der Pariser lange warten lassen. Auch Stürmer Edinson Cavani (33) erging es ähnlich. Auch er musste ohne PSG-Angebot gehen und sucht noch einen Team. Immerhin: Silva fand mit dem FC Chelsea schnell einen neuen Spitzenklub.

"Das ist eine Situation, die mich wütend gemacht hat. Mir hat die Art und Weise, wie es gehandhabt wurde, wirklich nicht gefallen. Ich denke dabei auch an Cavani", kritisierte der 36-Jährige. "In meiner ganzen Karriere bei PSG habe ich immer das Maximum gegeben, ich habe nie betrogen."

Thiago Silva erklärt in dem Interview auch genau, wie ihm die endgültige Entscheidung von Leonardo mitgeteilt wurde.

Silva bestätigt Angebot von Lyon

"Ich war in Brasilien in Quarantäne als Leonardo mich anrief. Zuerst fragte er mich, ob ich noch zwei Monate weitermachen könne, um ein mögliches Finalturnier in der Champions League zu spielen. Ich sagte ihm, ja. Aber er sagte mir direkt danach, dass der Klub nicht über diese zwei Monate hinausgehen würde."

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Die Entscheidung über seine Zukunft fiel bei Silva sehr spät. "Erst nach dem Finale erzählte mir mein Agent Paulo Tonietto von den interessierten Vereinen", berichtete der Brasilianer. Er bestätigte, dass ihn Olympique Lyon verpflichten wollte und ein Angebot vorlag.

Sein Berater Tonietto hatte der L'Équipe berichtet, dass auch PSG auf einmal den Verteidiger halten wollte nach dem verlorenen Spiel gegen den FC Bayern (0:1). "Thiago konnte sich nicht vorstellen, Leonardos Angebot anzunehmen, nachdem, was er ihm zwei Monate zuvor mitgeteilt hatte. Das wäre demütigend gewesen.“ Zudem hatte sich Silva zu dem Zeitpunkt bereits mit Chelsea geeinigt.

Lampard macht Brasilianer zum Kapitän

Der Routinier musste nicht lange überlegen bei der Offerte aus England. "Als ich wusste, dass es mit PSG vorbei war, habe ich immer auf etwas Großes gehofft. Am Anfang hatten die Leute Angst, dass mein Alter ein Hindernis sein könnte. Es ist sehr schwierig, wieder auf die Beine zu kommen, wenn man über 33, 34 Jahre alt ist. Aber ich betete, dass Gott mir ein Projekt finden würde, das meinen Ambitionen entspricht. Er hat mich gehört, weil Chelsea das beste in England ist".

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Mittlerweile hat Silva in London sein Ligadebüt gegeben und ist von Trainer Frank Lampard vor wenigen Wochen überraschend zum Kapitän ernannt worden - obwohl Silva kein Englisch spricht.

Es läuft also rund für den Abwehrmann, der aber eine Sache bedauert: "Es ist traurig, dass ich die Fans nicht mehr grüßen konnte. Das Schlimmste ist, dass es beim AC Mailand genauso war. Pirlo, Nesta und Gattuso spielten ihr letztes Spiel und wurden von den Fans im San Siro gefeiert. Ich war da, aber ich wusste nicht, dass ich auch mein letztes Spiel spielte. Es ist schrecklich, nicht ein letztes Mal die Zuneigung der PSG-Fans gespürt zu haben. Es tut mir weh."