Wird er jetzt zum deutschen WM-Verlierer?

Schwache Leistung gegen Japan, kein Einsatz gegen Spanien: Wird die WM für Kai Havertz zu einer persönlichen Enttäuschung?

Havertz nach seinem schwachen Spiel gegen Japan. (Bild: REUTERS/Annegret Hilse)
Havertz nach seinem schwachen Spiel gegen Japan. (Bild: REUTERS/Annegret Hilse)

Er wollte bei seiner ersten WM glänzen, jetzt könnte er zum Verlierer im Team von Hansi Flick werden!

Kai Havertz schmorte nach schwacher Leistung bei der Japan-Blamage im zweiten Spiel gegen Spanien 90 Minuten lang auf der Bank, obwohl er eigentlich fit und motiviert war.

„Ich habe große Vorfreude auf das Spiel“, sagte Havertz zwei Tage vor der Partie.

Doch Bundestrainer Flick rotierte ihn nicht nur raus, er wechselte in der zweiten Hälfte sogar lieber Niclas Füllkrug, Leroy Sané und Jonas Hofmann für die Offensivpositionen ein - und wurde nicht enttäuscht. Vor allem Füllkrug, der den 1:1-Ausgleichstreffer erzielte, und Sané, der an fast jedem gefährlichen Angriff entscheidend beteiligt war, zahlten das Vertrauen von Flick zurück. Flick zieht Havertz diese DFB-Stars vor

Schlechte Aussichten für Havertz - nicht nur vor dem Gruppen-Finale gegen Costa Rica, sondern auch mit Blick auf das nach wie vor mögliche Erreichen der K.o.-Phase!

Denn Füllkrug und Sané sind ab sofort heiße Stammelf-Kandidaten, zumal Flick großes Vertrauen in Routinier Thomas Müller hat und Ausnahmekicker Jamal Musiala bei ihm ohnehin gesetzt ist.

Für die Zehner-Position, auf der Havertz nach eigenen Angaben am liebsten spielt, gibt es auch noch WM-Held Mario Götze, der nach seinem Kurzeinsatz gegen Japan mit den Hufen scharrt.

Ebenfalls eine Option: Ilkay Gündogan, der sich nach dem starken Auftritt von Aggressiv-Leader Leon Goretzka gegen Spanien wohl eher damit anfreunden muss, nicht mehr erste Wahl für den Platz neben Joshua Kimmich auf der Doppelsechs zu sein.

Das lässt der Chelsea-Star aktuell vermissen

Wohin also mit Havertz? Der Bundestrainer hat eine hohe Meinung von ihm, doch der Chelsea-Star ist nun erst einmal im Hintertreffen. Das Trainerteam erwartet konstantere Leistungen von ihm. Dass er sich in Spielen immer wieder Pausen nimmt und sowohl Bindung zum Spiel als auch Aggressivität vermissen lässt, war schon bei der EM im vergangenen Jahr unter der Regie von Joachim Löw ein viel diskutiertes Thema.

SPORT1-Kolumnist Kevin-Prince Boateng findet es „nicht überraschend“, dass der frühere Leverkusener gegen Spanien auf der Bank Platz nehmen musste.

„Hansi Flick hat so viele Granaten im Team. Wenn du, wie Havertz gegen Japan, ein Spiel mal nicht performst, dann bist du raus“, so Boateng in seiner WM-Kolumne. „Als falschen Neuner sehe ich ihn sowieso nicht, auf der Zehn und auf dem Flügel ist die Konkurrenz enorm hoch. Ich sehe ihn gerade nicht in der Startelf!“

Havertz muss sich wieder zurückkämpfen. Sonst könnte seine erste WM zu einer persönlichen Enttäuschung werden.

Im Video: DFB-Team: Leroy Sané muss in die Startelf bei der WM in Katar | 2 nach 10